Geognostisches. 21
Durch die im Torf oder der Moorerde vorkommenden und zersetzten Conchylienschalen erhalten diese Gebilde häufig kalkige Beimengungen, es entsteht dann kalkiger Torf und Moormergel(akh). Reiner Wiesenkalk(ak), der mehr als ein chemischer Niederschlag‘ im Wasser gelösten kohlensaures Kalkes zu betrachten ist, ist nur als dünne Einlagerung zum Theil in der Form eines festen Kalk tuffes im Torf und in der Moorerde innerhalb der kleinen Seitenthäler des Oderthales bei Stolpe und Gellmersdorf beobachtet.
Der im Bereiche des Oderthales auftretende Torf wird von Schliek(st) überlagert. In feuchtem Zustande sehr zähe, beim Trocknen stark erhärtend, gleicht der Schlick dem fetten diluvialen Thon. Nur wo Spuren verwitterter Conchylien vorkommen, ‚besitzt er jedoch geringen Kalkgehalt; sonst ist er vollständig kalkfrei. Seine Farbe wechselt ganz ausserordentlich; braun und gelbbraun wird er durch Beimengung von Eisenoxydhydrat; humose Bestandtheile verschaffen ihm eine dunkelgraue bis schwarze Farbe. Häufig ist der Schliek von Tupfen phosphorsauren Eisens, des durch seine intensivblaue Farbe kenntlichen Vivianits durchsetzt; ausserdem durchziehen verweste Pflanzenwurzeln, Blätter und Stengel vielfach die ganze Masse. Der reine Schlick besitzt keine Schichtung, eine solche kommt nur dadurch zu Stande, dass in den fetten Thon einzelne feinsandige Thone und Sandschmitzen eingelagert sind. So wird man in den Bohrungen mehrfach sHT , tHS und eine Wechsellagerung von HT mit HS oder tHS finden. Die Beobachtung von Schlickanbrüchen bei niedrigem Wasserstande haben die Ueberzeugung gebracht, dass diese feinsandigen Partieen nur linsenförmige Kinlagerung in verschiedenen Tiefen der Schlickablagerung sind und keinesfalls einer durchgehenden, überall gleichaltrigen Schicht angehören; es musste deshalb darauf verzichtet werden, Schlick über Sand mitten im Hauptgebiete der Schlick verbreitung anszuscheiden, da die Grenzen dieser Uebereinanderlagerung von Zufälligkeiten und der mehr oder minder grossen‘ Anzahl der Bohrungen abhängt. Eine solche Signatur(Schlick über Sand) wurde nur dort angegeben, wo die Ueberzeugung vorlag, dass der unter dem Schlick befindliche Sand dem Thalsande angehört.