Geognostisches. 29.
Torf ist ein Gemenge abgestorbener und.mehr oder weniger verkohlter Pflanzentheile von schwarzer bis‘ schwarzbrauner Farbe, welches noch die Strucetur der Pflanzenfaser erkennen lässt. Seine Entstehung ist nur unter Wasserbedeckung möglich, die den Zutritt der Luft abschneidet und dadurch eine Verkohlung herbeiführt und die vollständige Zersetzung der Pflanzentheile durch den Sauerstoff der Luft verhindert. Deshalb siedeln sich die Torfmoore am liebsten in Senken der undurchlässigen Geschiebemergelflächen und über Sanden an; die im Bereiche des Grundwasserspiegels liegen. Häufig besteht der Torf nur aus Moosen in allen Stadien der Erhaltung, ja vielfach wachsen diese Moose, die in der Tiefe bereits abgestorben sind, an der Oberfläche weiter.
Derartigen Torf nennt man im Gegensatz zum gewöhnlichen Grünlandstorf, welcher die meisten Senken des Blattes Zachow ausfüllt,„Moostorf“. Doch besteht auch der gewöhnliche Torf aus Moosen, der Unterschied liegt eigentlich nur in der mehr oder weniger vorgeschrittenen Verwesung der Pflanzenfaser; deshalb wird der Moostorf auch als unreifer oder roher Torf bezeichnet.
Die Mächtigkeit des Torfes ist sehr verschieden, je nach der Tiefe der Senke, die er ausfüllt. Häufig ist er mächtiger als 2 Meter, und man ist dann bei den Schlussfolgerungen auf den Untergrund fast nur auf die unmittelbare Randzone.des Bruches beschränkt. Wo Sand die Umgrenzung des. Moores bildet, liegt unter dem Torf humoser bis schwach humoser Sand; wo Mergel an den Rand der Alluvion tritt, ist der Untergrund ein schmutzig graugrüner, bündiger, bezw. schmieriger, mehr oder minder sandiger Lehm, der wohl nichts Anderes als ein durch die Humussäuren des: Torfes entfärbter und durch Wasser umgelagerter Geschiebemergel ist. Der Untergrund des Torfes ist da, wo die Mächtigkeit weniger als 2 Meter beträgt, in jedem einzelnen Falle auf der Karte besonders zur Darstellung gebracht.
Während Torf mit 2 Meter und mehr Mächtigkeit nur mit Doppelstrichen‘ von Umbra und. t bezeichnet worden ist, haben die Flächen des über Kalk liegenden Torfes schräge blaue Reissung; wenn Sand den Untergrund bildet; sind Punkte von Umbra ‚ein