Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
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16 Geognostisches.

6. Broichsdorf, Bergvorsprung über dem Nordende des Dorfes bei der Höhenzahl 52,5(östlich Hohenfinow ).

a) Hier zeigt ein 2 Meter hoher Absturz feinen weissen Quarz­bis Glimmersand, der weithin leuchtet, so dass man ihn beim Vor­beifahren auf der im Thale verlaufenden Eisenbahn sehen kann. Der kalkfreie Sand ist längs langer feiner Wurzeln mit Kalkschnüren aus dem darüber liegenden Diluvium der Höhe durchzogen.

b) Unmittelbar unter diesem ziemlich hoch über Broichsdorf liegenden Punkte folgt eine etwas niedrigere rundliche Kuppe, deren Oberfläche, ebenso wie die der Haupthöhe, von Diluvialthon(dh) ge­bildet und gehalten wird. An ihrem, dem Thale zugekehrten Ab­hange folgt zum zweiten Male der weisse Glimmersand, augen­scheinlich in Folge eines dem Thale parallel verlaufenden Verwurfes der hier abgesunkenen Schichtenfolge.

c) Der gleiche weisse Glimmersand tritt südlich des Punktes 52,5 im inneren Winkel der breiten Abschlemmrinnen zu Tage.

d) Desgleichen an dem südlich dieser Abschlemmrinnen ge­bildeten Vorsprung.

7. Niederfinow . Thongrube südlich der am Bahnhof ge­legenen Ziegelei. Vielleicht hierher gehörig ist der sogenannte Schluff­sand, feiner(gelblicher) weisser Quarz- bis Glimmersand, welcher mit dem Thon in der Tiefe der grossen Grube in die Höhe gepresst ist, theils mit demselben auf dem Kopfe steht, theils tiefe west­östlich verlaufende Mulden in ihm ausfüllt. Ob der Thon tertiär, oder aus tertiärem Material umgelagerter Diluvialthon ist, liess sich zur Zeit der Aufnahme bei den verrutschten Gehängen der längere Zeit ausser Betrieb gewesenen Grube kaum beurtheilen und wurde in der Karte nur Diluvialthon angegeben. Bei einem Besuch der Grube in früheren Jahren hatte ich jedoch den Eindruck einer gross­artigen Aufpressung des Tertiärs, bei der die Bau-Sohle in zwei durch eine kleine Mulde getrennten sattelartigen Aufpressungen des Septarienthones stehen würde, während in der Gegend des von W. herabkommenden ehemaligen Bremsberges oberoligocäner Glimmer­sand und miocänes Braunkohlengebirge in die Mulde eingelagert schien und sich unter dem Grand und Unteren Geschiebemergel der Steil­gehänge hinzog.