Geognostisches. 19
Das Diluvium.
Im Diluvium unterscheidet man ungeschichtete und geschichtete Gebilde; erstere— die Geschiebemergel— sind als Grundmoränen der vom Norden Europas her kommenden Vergletscherungen erkannt; letztere— die Sande, Grande und Thonmergel— werden als die durch Ausschlemmung mittelst der Gletscherwässer aus den Grundmoränen herstammenden Wasserabsätze angesehen. Man kennt zwei von einander getrennte Grundmoränen und unterscheidet demnach einen Unteren Geschiebemergel von einem Oberen nebst den entsprechend dazu gehörigen Unteren bezw. Oberen Sanden ete. Diejenigen Sande, welche die beiden Grundmoränen von einander trennen, sind zum Theil wohl nicht glacial, d. h. nicht directer Gletscherwasserabsatz, denn sie enthalten z. B. bei Rixdorf eine Wirbelthierfauna, die nicht während der Vergletscherung gelebt haben kann, sondern für ihre Existenz ein milderes Klima verlangte. Auf Blatt Oderberg finden sich. in der Grandgrube am Bahnhof Oderberg-Bralitz und bei Hohensaathen Wirbelthierreste, die aber, soweit sie bekannt wurden, abgerollt sind und sich also auf secundärer Lagerstätte befinden.) Da Grundmoränen, d. h. während einer Vergletscherung entstandene Gebilde, über und unter diesen somit interglacialen, Fauna führenden Sanden auftreten, so folgt daraus die Annahme einer zweimaligen Vergletscherung Norddeutschlands.
Das Untere Diluvium.
Der Untere Geschiebemergel(dm)- ist hier wenig über dem Niveau der alluvialen Ebene vielfach beobachtet.
Als Geschiebemergel bezeichnet man ein inniges Gemenge von thonigen, fein- und grobsandigen Theilen, regellos durchspickt mit Geschieben des verschiedenartigsten Gesteinscharakters. Finnische, Schwedische, Bornholmer Granite und Gmneisse, Schwedische und Estländische Kalke finden sieh neben Feuersteinen und anderen Gesteinen, die durch ihren petrographischen Charakter und ihre Ver l
) Siehe Jahrbuch der geologischen Landesanstalt 1897.
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