Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
Seite
29
Einzelbild herunterladen

24 Geognostisches,

Eine besondere Ausbildungsform der Grundmoräne ist die Blockpackung(6), der characteristische Begleiter der End­ moränen . Nur selten besteht sie aus wirr über- und nebeneinander gelagerten Blöcken von über Kopfgrösse bis zu mehreren Kubikmetern Inhalt. Meistens sind die Lücken vielmehr durch ein lehmig­grandiges Bindemittel ausgefüllt und mehrfach kann man sie geradezu als einen steinigen Geschiebemergel bezeichnen. Sowohl vertical als horizontal geht sie in normale Grundmoräne über; ausserdem ist die Blockpackung häufig mit geschichteten Gebilden verknüpft. Auf Blatt Hohenfinow befinden sich namentlich in den sogenannten Steinbergen unmittelbar über Liepe und in der Schmolitz westlich des vorgenannten Grenzhauses am Rande von Jagen 9 und 19 mehrere Steingruben,die bereits zahlreiche Städte mit Pflaster ver­sehen haben.

Der Abbau der Blockpackung wird in diesen Gruben wenig rationell betrieben. Der augenblickliche Bedarf und der Umstand, dass die Steinschläger nur thätig sind, wenn sie sonst keine andere lohnendere Beschäftigung haben, hat ein systemloses mehrfaches Durchwühlen des Bodens veranlasst, was natürlich jetzt, wo die besten Stellen bereits ausgebeutet sind, kaum noch die Mühe lohnt. Obwohl an den genannten und vielen anderen Stellen seit Jahr­zehntengebuddelt wird, ist der Steinreichthum noch bei weitem nicht erschöpft. Namentlich der Fiskus besitzt in der Choriner, Maienpfuhler und Bralitzer Forst noch ungezählte Massen des ge­schätzten Steinmaterials und verwerthet seinen Reichthum meist nur gelegentlich, ‚wenn bei der Anlage neuer Wege zufälliger Weise die Endmoräne getroffen wird. Ungeheure Massen harren hier noch der Ausbeutung und Verwerthung.

Für den Oberen Sand und Grand(ös und ög) des Blattes Hohenfinow gelten hinsichts seiner Zusammensetzung, die fast in jeder Beziehung der des Unteren Sandes gleicht, die oben für diesen an­geführten allgemeinen Merkmale. Oberer und Unterer Sand unter­scheiden sich aber ausser durch die Lagerung über bezw. unter dem Oberen Geschiebemergel in den meisten Fällen noch durch die Art ihrer Schichtung. Zwar ist dem Oberen Sande keineswegs alle

See