Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 10 [Neue Nr. 3149] (1899) Hohenfinow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und H. Schröder 1891, 92 u. 1897
Entstehung
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Geognostisches, 29

und man ist dann in Bezug auf den Untergrundvollständig auf die Randzone des Bruches beschränkt, da schon in geringer Ent­fernung vom Rande der Zweimeterbohrer die Humusdecke auch der kleinen Torflöcher nicht durchstösst. Bildet Sand die Umgrenzung des Moores, so liegt unter dem Torf humoser bis schwach humoser Sand; tritt dagegen Mergel an den Rand der Alluvion, so ist der Untergrund ein schmutzig graugrüner, bündiger bezw. schmieriger; mehr oder minder sandiger Thon(al), der wohl als nicht anderes wie ein durch die Humussäuren des Torfes entfärbter und durch Wasser umgelagerter Mergel anzusehen ist.

Als Moorerde(ah) bezeichnet man ein Gemenge von Humus mit Sand oder Lehm, welches einerseits wegen dieser Beimengung nicht als Torf, andrerseits wegen des hohen Humusgehaltes nicht als humoser Sand oder humoser Lehm betrachtet werden kann: In letzterer Beziehung ist zu bemerken, dass bereits der geringe Humusgehalt von 2,5 pCt. genügt, um dem Boden im feuchten Zu­stande eine so dunkle Farbe und eine gewisse Bündigkeit zu ver­schaffen, dass er in der Praxis wie auf der Karte bereits als Moor­erde angesehen wird. Alle Grade der Vermengung von Sand oder Lehm mit Humus kommen vor, namentlich im Gebiet des Oberen Geschiebemergels bildet ein lehmiger Humus bis stark humoser Lehm die Oberfläche zahlreicher Wiesenschlängen.

Der Moormergel(akh) ist nur eine Abart der Moorerde, die aber ihres Kalkgehaltes wegen vom landwirthschaftlichen Standpunkte eine besondere Unterscheidung beanspruchen kann. Diesen Kalk­gehalt besitzt sie theils in Folge unmittelbaren Niederschlages aus dem Wasser, theils in Form von Schaalresten noch heute dort lebender Muscheln und Schnecken. In getrocknetem Zustande, also bei trockener Jahreszeit unterscheidet sich der Moormergel von der schwärzlichen gewöhnlichen Moorerde schon durch eine mehr dunkel­kaffeebraune Farbe.

Im Blatte Hohenfinow findet er sich hauptsächlich im Finow­thale, sowie längs des ganzen. Thalrandes von Niederfinow und Falkenberg. Er lagert hier meist gewöhnlich in ganz dünner Decke auf Torf, zuweilen geht er aber auch nach der Tiefe zu in Wiesen­kalk(ak) über.