Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 57 [Neue Nr. 2954] (1900) Beyersdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1896 u. 1897
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Geognostisches. 15

Wo er als zusammenhängende. Platte die älteren Schichten bedeckt, schmiegt er sich den Unebenheiten seiner Unterlage voll­kommen an; er legt sich in Senken und Rinnen hinein und geht selbst über Höhen und steilere Hügel hinweg; seine Oberfläche gleicht im Grossen und Ganzen dem Relief seines Untergrundes.

Die Seen, Sölle und Pfuhle sind Einsenkungen in der Mergel­platte.

Der Obere Geschiebemergel bildet, wie bereits erwähnt, die Grundmoräne der letzten Inlandeisbedeckung.

Seine petrographische Beschaffenheit ist die normale.

Geschiebemergel(öm) ist ursprünglich ein durchaus un­geschichtetes, kalkiges Gemenge von thonigen und sandigen Theilen, auch grandigen Beimengungen, die, selbst innig verbunden, noch, ganz unregelmässig von grossen und kleinen Geschieben des mannig­faltigsten Gesteinscharakters durchspickt sind. Die Gesteine stammen aus weit von einander getrennten Gebieten und sind von dem ver- ­schiedenartigsten geologischen Alter; es sind Granite und Gmneisse aus Schweden , Finnland und Bornholm, . Kalke mehrerer älterer Formationen aus Schweden und Estland , sowie auch Gesteine, die durch ihren petrographischen Charakter und ihre Versteinerungen auf deutsches Gebiet, auf die Odermündungen, hinweisen(Gesteine der Jura- und Kreideformation).

Es kommt auch vor, dass das heute unter dem Geschiebe­mergel liegende Gestein derartig in die Grundmoräne hineingearbeitet worden ist, dass die Menge seiner Trümmer bei Weitem das von N. hergeschaffte Material überwiegt; man spricht dann von einer Lokalmoräne. Fast alle Gesteine tragen die Spuren eines weiten Transportes zur Schau; sie sind kantengerundet, geglättet und mit Kritzen und Schrammen versehen.

Der Geschiebemergel ‚ist ursprünglich und auch heute noch gewöhnlich ungeschichtet; in manchen Mergelgruben fällt mitunter auf den ersten Blick eine gewisse Parallelität dünner Lagen auf, die dem vorher Gesagten zu widersprechen scheint. Doch findet man da bei genauerem Zusehen, dass die einzelnen dünnen Ge­schiebemergelbänke entweder durch schwache Sandschichten getrennt