Geognostisches, 3
8. 59—69 m Blauer Septarienthon 9. 69-—70„ Unterer Grand 10. 70—84„ Senone Kreidemergel.
Aus dem Profil geht demnach hervor, dass wie so häufig eine Ueberschiebung von tertiären Bildungen über die Sedimente der Glacialzeit stattgefunden hat, die nicht auf tektonische Ursachen zurückzuführen ist.
Das Diluvium.,
In der Diluvialzeit war bekanntlich das nördliche Deutsch land von einer vom hohen Norden her vorgerückten, zusammenhängenden KEisdecke(Inlandeis) bedeckt. Die in jener Erdepoche gebildeten Erdschichten nennt man schlechtweg Diluvium. Der Beginn des Vorrückens dieses bis etwa zum nördlichen Harzrand reichenden Inlandeises trat am Schluss jener Erdepoche ein, während welcher grosse Gebiete unseres Vaterlandes von Meeresfluthen bedeckt gewesen waren, in der die Continente annähernd ihre jetzige Gestalt erhielten, und in welcher die Bildung der Braunkohlenlager vor sich ging. In der Stettiner Gegend sind die Schichten dieser Zeit, Tertiärzeit genannt, unter den Schichten des Diluvium, z. B. durch die Ziegeleigruben hei Gotzlow, Frauendorf, durch die Cementthongruben bei Finkenwalde, durch die Chamottekiesgruben bei Podejuch gut erschlossen und zu beobachten.
Es begann damals eine so starke Abkühlung der nördlichen
Hemisphäre, dass ein allmäliges Vorrücken des am Nordpol sich
sammelnden Kises nach S. erfolgen musste. Doch blieb. das Eis in den von ihm bedeckten Gegenden nicht andauernd bis zum Schluss der Diluvialzeit liegen, sondern es ging ein wiederholtes Zurückweichen und Vorrücken vor sich, so dass sogenannte Zwischeneiszeiten in die Diluvialzeit fallen, in denen auch naturgemäss Zwischeneiszeitsbildungen entstehen mussten, welche denen der Jetztzeit, des Alluvium, ähnlich sind. Die Produete des Inlandeises sind:
1. Sand, Grand, Gerölle, welche im Allgemeinen von den Schmelzwässern vor dem Eisrande abgesetzt sind; 2. Thone bezw. kalkige Thone, auch Thonmergel genannt, die gleichfalls als Wasser=
1*