Geognostisches. 5
Auf Blatt Greifenhagen sind beide Unterabtheilungen des Diluvium entwickelt. Nächst Fiddichow dürfte kaum ein Blatt geeigneter sein zum Studium des norddeutschen glacialen Diluvium als wie Greifenhagen , da wohl selten grossartigere und gleichzeitig typischere Abschnittsprofile, die von zahlreichen Aufschlüssen auf das Beste unterstützt werden, vorhanden sind. Besonders der Oderrand, der auf mehr als 10 Kilometer Länge ein einziges grosses Profil darstellt, ist ausserordentlich lehrreich und interressant.
Das Untere Diluvium.
Das Untere Diluvium ragt entweder durch das Obere Diluvium hindurch oder ist an den Plateaurändern, theils durch die erodirende Kraft der Schmelzwasser der letzten Eiszeit, theils durch die Tagewasser der Jetztzeit blossgelegt werden. Es ist der Hauptsache nach durch den Unteren Diluvialsand(ds) bezw. Grand(dg) vertreten, während die übrigen Bildungen nur in verhältnissmässig kleinen Flächen zu Tage treten.
Der Untere Diluvial- oder Geschiebemergel(dm) erlangt eine grössere Oberflächenverbreitung nur in unmittelbarer Nähe der Stadt Gartz und nördlich von Greifenhagen . Am linken Oderufer zieht er sich, nur wenig über dem Oderspiegel gelegen, als 0,3 bis 2,5 Meter mächtige Schicht am ganzen Odergehänge bis südlich des Gartzer Schrey, Dann tritt er wieder nördlich von Gartz auf, zieht sich in das Salvey-Thal hinein und konnte auch nördlich von Gartz auf dem niedrigen Plateau mehrfach erbohrt werden. Nach seinen Lagerungsverhältnissen ist er als Einlagerung im Unteren Sande zu bezeichnen. Seine petrographische Beschaffenheit und seine Verwitterungsrinde sind denen des Oberen Geschiebemergels durchaus ähnlich, ‚weshalb ich auf dessen Beschreibung weiter unten hinweise.
Bei Mescherin und unmittelbar nördlich von Gartz tritt unter dem Unteren Geschiebemergel ein mächtiger Thon auf, der Untere Diluvialthonmergel(dn), der an beiden Orten technisch verwerthet wird. Da der Thon bei Glindow unfern Potsdam zuerst wissenschaftlich untersucht worden ist, bezeichnet man den so gelagerten Thon auch als Glindower Thon.