Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 43 [Neue Nr. 2752] (1898) Greifenhagen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch L. Beushausen und G. Müller 1890/92
Entstehung
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Agronomisches, 13

eintraten, in denen Grasnarben sich entwickeln konnten, so findet man in angeschnittenen Dünen sehr häufig schwach humose Streifen, als Ueberreste jenes durch Ueberwehung unterbrochenen pflanzlichen Lebens. Viele der auf Blatt Greifenhagen vorhandenen Dünen­gebiete sind noch jetzt dem Spiel des Windes preisgegeben, der hier fortführt und dort absetzt.

Die Abrutsch- oder Abschlemmmassen(«), welche in den Gehängen der Hochfläche oder in den Einsenkungen und Rinnen derselben vorkommen, verdecken häufig die geognostischen Lagerungs­verhältnisse. Sie entstehen bei jedem Regengusse und Schnee­schmelzen. Ihre Zusammensetzung ist je nach dem Ursprungsorte verschieden und besteht meist aus einem lehmigen, schwach lehmigen oder auch reinem Sande, der jedoch meist eine schwach humose Beimengung erhalten hat.

Il. Agronomisches.

Von den Hauptbodengattungen Norddeutschlands sind fünf: der Thonboden, der lehmige beziehungsweise Lehmboden, der Sandboden, der Humus- und der kalkige Boden auf Blatt Greifenhagen vertreten.

Da für die Beurtheilung der Bodenverhältnisse die Höhen­lage ein wesentliches Gewicht besitzt, so sei darauf aufmerksam gemacht, dass die Karte auch diese in sehr eingehender Weise wiedergiebt. Alle Punkte gleicher Höhe sind durch feine, gestrichelte oder ausgezogene Linien, sogenannte Höhencurven, mit einander verbunden,die von 1'4 zu 1'/s Meter oder bei steileren Gehängen von 5 zu 5 Meter einander folgen. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die Höhe jedes Punktes der Karte über dem Meeresniveau, sowie den Höhenunterschied zwischen ihm und der nächstgelegenen Niederung bis auf 12 Meter Genauigkeit zu bestimmen.