Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 43 [Neue Nr. 2752] (1898) Greifenhagen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch L. Beushausen und G. Müller 1890/92
Entstehung
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2 Analytisches.

alle nach einer von den Mitarbeitern der Geologischen Landes­anstalt vereinbarten Methode ausgeführt worden. Die in früherer Zeit angestellten chemischen Untersuchungen sind insofern meist. werthlos geworden, als damals fast jeder Chemiker nach Gutdünken verfuhr, indem er z. B. die Böden mit ver­schieden stark concentrirten Säuren längere oder kürzere Zeit behandelte und somit die verschiedensten Ergebnisse zu stande kamen.

Zu den nachfolgenden Analysen hat stets der Feinboden (unter 2 mm Durchmesser), nicht der Gesammtboden Verwen­dung gefunden(das Resultat ist jedoch auf den Gesammtboden berechnet worden), da der Feinboden einerseits am leichtesten verwittert und reich an löslichen Pflanzennährstoffen ist, anderer­seits auch wieder die Aufnahme der Pflanzennährstoffe ver­mittelt, die dem Boden durch die Natur und Cultur zugeführt werden und das Einsickern derselben in den Untergrund verhindert, kurz für das Pflanzenwachsthum zunächst in Betracht kommt.

Die Analysen sind zunächst mechanische, die Angaben über die Menge des Skeletts(über 2 mm Durchmesser) und des geschlemmten Feinbodens in 7 verschiedenen Korngrössen ent­halten, über Aufnahmefähigkeit für Stickstoff in Cubikcenti­metern und Grammen berichten und den Gesammtstickstoff und die wasserhaltende Kraft des Feinbodens feststellen. Die chemischen Analysen geben neben dem Humus- und Stickstoff­gehalt durch die sogen. Nährstoffbestimmung(Aufschliessung des Feinbodens mit kochender concentrirter Salzsäure, eine Stunde einwirkend) alles das an, was für die Pflanze in ab­sehbarer Zeit zur Verfügung steht, durch die Aufschliessung der. thonhaltigen Theile im Schlemmproduct mit verdünnter Schwefelsäure(1:5) im Rohr bei 220° C., 6 Stunden einwirkend, den gesammten Thonerdegehalt des Bodens und durch Auf­