Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 49 [Neue Nr. 2852] (1898) Fiddichow : geologische Karte / geognostisch u. agronomisch bearb. durch G. Müller 1892/93
Entstehung
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Agronomisches. 19

Gaben von Aetzkalk oder reinem, durchwintertem Wiesenkalk, da diese Art der Kalkzufuhr billiger und bequemer ist als wie das Mergeln mit Geschiebemergel.

Liegt der lehmige Sand bezw. Lehm auf Mergel , der bis zu 2 Meter Tiefe und darüber hinaus anhält, so ist dies für den Pflanzenwuchs günstiger, als wenn wir unter dem Lehm bezw. Mergel den Sand mit dem 2 Meter-Bohrer erreichen. Derartige Böden Gt) pflegen in trockenen Jahren leicht zu versagen und sind daher mit Vortheil nur für Roggen- und Kartoffelbau zu ver­werthen.

Der Sandboden.

Der Sandboden(beziehungsweise Sand- und Grandboden) gehört auf Blatt Fiddichow der Hochfläche sowie auch der Niederung an und wird durch braune, graue, grüne und gelbe Farben und durch

;; 0 die Buchstaben ös, ds, das und D, sowie durch x Sn Sämmtliche Sandarten sind auf den ersten Blick durch Punktirung zu erkennen. Der grandige Sand- und Grandboden führt die Be­

zeichnungen dg, dg.

s. < bezeichnet.

Zu dem Sandboden der Höhe gehören die von dem Unteren und Oberen Diluvialsande, sowie Dünensande eingenommenen Flächen. Der Boden des Unteren Diluvialsandes, der hier meist eine dünne Decke von auflagerndem Oberen Sande besitzt, zeichnet sich meist durch grosse Trockenheit aus. KEr ist daher in der Regel früher stets als Forst benutzt, und erst nach den Separationen ist mit dem verwerflichen Abholzen begonnen worden. Wo er beackert wird, liefert er nur geringe Erträge. Trotzdem würde auch dieser Boden nach genügender Mergelung bessere Ernten liefern. Ebenso ist hier die Anwendung von Thomasmehl und Kainit anzurathen. Wo Gesteine denselben bedecken, ist nur das Fortschaffen der bei der Beackerung hindernden rathsam, da eine Steinbedeckung einer­seits die Feuchtigkeit länger im trockenen Sande hält, andrerseits durch Verwitterung desselben immer noch Pflanzennährstoffe dem Boden zugeführt werden. Namentlich ist das Liegenlassen der

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