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22 Agronomisches.
lage von Moorkulturen ist in der Regel nur Sand zu verwerthen. Ist man aus Mangel hiervon gezwungen, Lehm- oder Lehmmergel zu nehmen, so ist zu Klee als erster Frucht zu rathen, da späterhin die abgestorbenen Wurzeln für Ventilation des Bodens sorgen. Falls der Wasserstand zu niedrig gelegt ist, werden die überkarrten Flächen leicht tennenartig fest, so dass nichts mehr fortkommt. Werden die Torfstiche zu trocken gelegt, so ist die Neubildung von Torf für die Zukunft ausgeschlossen, da dieselbe stets an das Vorhandensein von viel Wasser geknüpft ist. Als künstlicher Dünger ist für Torf über 2 Meter Tiefe, sowie Torf mit Sand als Untergrund Thomasmehl und Kainit zu empfehlen. Torfwiesen mit Kalkuntergrund werden am besten compostirt.
Der Kalkboden.
Wie die Betrachtung der Karte lehrt, beschränkt sich der durch blaue Reissung erkennbare Kalkboden fast ausschlieslich auf die Liebitz-Rinne und das Nasse Bruch. Bei genügender und doch auch nicht zu starker Entwässerung ist der Boden sehr gut als Ackerland zu nutzen, auf dem Klee, Luzerne und Futtergräser, auch Weizen, Erbsen vortrefflich gedeihen. In jetzigem Zustande wäre als Nutzung der Anbau von Kohl, Sellerie, Gurken und
- sonstiger Gemüsearten zu empfehlen, die einen reichen Ertrag ab
werfen würden, während die Flächen zur Zeit stellenweise wenig einzubringen scheinen.