Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 21 [Neue Nr. 3354] (1908) Tamsel : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Finckh, H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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12 Öberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes

so daß der Abbau der vielfach gefundenen Braunkohle; der bereits stattgefunden hat, schon aus diesem Grunde nicht lohnend sein dürfte. Die Oberkante des Tertiärs liegt nach den Akten des Oberbergamts Halle und privaten Mitteilungen in Bohrung 1) bei 20,4 m unter Tage, 2) 22,6, 3) 4,2, 4) 5,4, 5). 9,6, 6) 17,2, 7) 38,4, 8) 00; 9) 21,0, 10) 125, 11) 11,1, 12) 1,9, 13) 9,4, 14) 9,1, 15) 10,1, 16) 0,0.

Das Diluvium

Im Diluvium unterscheidet man ungeschichtete und ge­schichtete Gebilde.

Das ungeschichtete Ursprungs-Gestein der geschichteten Ge­bilde ist der Geschiebemergel, dessen Verwitterungsbildungen (siehe den dritten Teil über Bodenbeschaffenheit) allgemein als Lehm bezeichnet werden.

Als Geschiebemergel bezeichnet man ein inniges Gemenge von tonigen, fein- und grobsandigen Teilen, durchspickt mit Geschie­ben der verschiedenartigsten Gesteinsbeschaffenheit. Finnische, schwedische, bornholmer Granite und Gmneise, schwedische und esthländische Kalke finden sich neben Feuersteinen und anderen Gesteinen, die durch ihre petrographische Beschaffenheit und ihre Versteinerungen bereits auf deutsches Gebiet, auf die Oder­mündungen, hinweisen. Gesteine weit von einander getrennter Gebiete von verschiedenartigstem geologischen Alter ruhen hier nebeneinander. Die ganze Menge ist fast stets vollständig schichtungslos. Die Geschiebe sind kantengerundet, geglättet und gekritzt. Diesem Verhalten gemäß ist der Mergel das Zer­malmungsgebilde aller auf dem Wege vom N. Europas her an die Basis des Inlandeises tretenden Gebirgsschichten, das heißt seine Grundmoräne.

In völlig unverwittertem Zustande ist der Geschiebemergel selten aufgeschlossen; er ist dann ziemlich kalkig und von grauer bis blaugrauer Farbe. Durch Oxydation der Eisenoxydulverbindungen entstehen daraus gelbe, braune und auch rötlichbraune Mergel. Meistens ist der Geschiebemergel schwach sandig, aber es kommen daneben auch stark sandige und tonige Abarten vor. Auch die