Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 21 [Neue Nr. 3354] (1908) Tamsel : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Finckh, H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Öberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes 11

und Blumberg statt der kurz und wirr ineinander verschlungenen Hügel und Senken mehr lang und breit ausgezogene Gelände­wellen auf. Die Meereshöhe steigt in mehrfachem Auf und Nieder nach SW. zu bis 79,4 m im Zorndorfer Tanger .

Einzelne Besonderheiten des Blattes Tamsel in Bezug auf die Verteilung der Sandstreifen, der Pfuhlreihen und einzelner besonders aufragender Hügel bei Klein-Cammin sind bereits im Allgemeinen Teil I erörtert.

An die Hochfläche schließt sich bei Gernheim mit einer durchschnittlichen Meereshöhe von 30 m(am Rande bis 40 m) ein Terrassenstück(d«wss), das in der äußersten südwestlichen Ecke des Blattes noch von einer jüngeren Terrasse(öa«s-) an­geschnitten wird. Der höheren Terrasse gehören wahrscheinlich auch Flächen an, die. nordöstlich von Tamsel bis Wilhelms­bruch in 40 m Meereshöhe und etwas darüber den Talrand be­gleiten, aber nicht gerade sehr deutlich gegen die Hochfläche abgesetzt sind.

Diese Terrassen ebenso wie die Hochfläche grenzen von Warnick bis Ludwigsgrund an die Alluvialbildungen des Warthe­tales(1517 m Meereshöhe) in einem Steilrande, der in aus­gezeichneter Weise von tief in die Hochfläche einschneidenden Erosionstälchen zersägt ist. Diese entwässern auch einen schmalen Streifen der Hochfläche längs des Tales; im N. erfolgt noch eine teilweise Entwässerung nach dem Mietzeltale, aber der größte Teil der Zorndorfer Platte ist abflußlos.

Das Tertiär

Feine glimmerführende, grobe Quarzsande bis-Kiese und etwas mulmige Braunkohle treten am Talrande von Klein­Cammin bis an den östlichen Blattrand zu Tage. Sie gehören dem Miocän an und scheinen sehr verwickelte Lagerungs­verhältnisse zu besitzen, wie der einzige einigermaßen deutliche Aufschluß bei Klein-Vortheil beweist, in dem die Schichten sehr gestört sind. Auch die zahlreichen Bohrungen, die zwischen einer Linie Blumberg Klein-Cammin und dem Talrande ge­

stoßen sind, lassen auf solche schwierigen Verhältnisse schließen,