14 Oberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes
zu häufigem Wechsel in der Richtung und Schichtung führen mußte.
Die Mächtigkeit der Sande und Kiese ist erheblich, aber auch sehr wechselnd. Für das Gebiet des Sandr sind jedenfalls ganz bedeutende Mächtigkeiten anzunehmen. Anderseits aber kann es auch zu einer vollständigen Verdrückung dieser Schicht und damit zu einer unmittelbaren Überlagerung von zwei Geschiebemergeln kommen, die sonst durch mächtige geschichtete Bildungen von einander getrennt sind.
Von einiger Bedeutung ist das Auftreten von Tonmergel auf Blatt Tamsel; zu Tage ist er häufig lebhaft rot und namentlich gelb gefärbt; bei größerer Mächtigkeit besitzen jedoch nur die obersten Lagen diese Färbung, während sie nach dem Liegenden zu die graue Farbe aller unverwitterten tonigen Diluvialgebilde erhalten. Entsprechend seiner Entstehung‘ als feinster Abhub der durch die Gletscherwasser bearbeiteten Grundmoräne bildet der reine Tonmergel häufig eine in sich gleichmäßige, fast schichtungslose Masse. Stellen sich Schmitzen und durchgehende Lagen von Feinsand ein, so erhält das Gebilde ausgezeichnete Schichtung und wird ein sogenannter Bänderton. Hierdurch geht der Tonmergel über in Mergelsand, einen feinsten, mehlartigen, zwischen den Fingern zerreiblichen Quarzsand mit nicht unbedeutendem Kalkgehalte.” Beide feinsten Schlämmbildungen der Gletscherwasser begleiten und vertreten einander.
In ihrer Entstehungsweise ist das gegenseitige Lagerungsverhältnis der ungeschichteten und geschichteten Glazialschichten begründet. Zu gleicher Zeit können beide unter dem KEise und am KEisrande nebeneinander entstehen und ferner, namentlich wenn der KEisrand Schwankungen, einem mehrfachen Wechsel von Vorwärtsschieben und Rückzug, unterworfen ist, auch übereinander. Das Lagerungsverhältnis stellt sich also als das der Wechsellagerung mit vielfachem Auskeilen der einzelnen Lagen dar. Grade in den Gehängen des Talrandes bei Tamsel läßt sich dieses Verhältnis von Grundmoräne und fluvioglazialen Bildungen ausgezeichnet verfolgen; es erscheint wieder in der Gegend von KleinCammin offenbar in der Verknüpfung mit den auffallenden Geländeerhebungen des Spitz-, Langen-, Pahls- und Grafenberges.