Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 21 [Neue Nr. 3354] (1908) Tamsel : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Finckh, H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Oberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes 15

In der Mark Brandenburg und vielen anderen Gebieten des Norddeutschen Tieflandes glaubt man, die glazialen Gebilde Grundmoränen und fluvioglaziale Absätze zwei oder sogar drei Inlandeisbedeckungen zuweisen zu müssen, die durch Zeiten eines milderen Klimas und dadurch veranlaßten Rückzug des Eises nach dem nordischen Zentrum durch Interglazialzeiten von einander getrennt waren. Da innerhalb des Blattes Tamsel Fossilien führende Schichten, durch die eine derartige Gliederung zu beweisen wäre, nicht vorhanden sind, da aber für einige tiefere Schichten die Möglichkeit vorliegt, daß sie einer älteren Eiszeit angehören, so sind auf dem BlatteBildungen der jüngsten Eiszeit(das, ös, öms, öh, öm), die fast ausschließlich die Hoch­fläche zusammensetzen, vonBildungen, deren Zugehörigkeit zur jüngsten oder vorher gegangenen Eiszeit unentschieden ist (ds, dms, dh, dm) unterschieden; diese treten nur durch Erosion an den Talrändern auf.

Sind zu jeder dieser beiden Abteilungen mehrere Geschiebe­mergel, Sande und Tonmergel gerechnet, so werden die tieferen durch angehängte Indices z. B. ös,, öm, unterschieden.

Zu den Bildungen der jüngsten Kiszeit werdendie Bildungen der Täler gerechnet, die auf Blatt Tamsel in drei Stufen(0480, 0a8-, 0ası) auftreten und zum Teil dem Mietzel­tale bei Zicher, zum Teil dem Oder-Wartheiale angehören.

Das Alluvium

Als alluvial bezeichnet man die Gebilde, deren Entstehung mit dem Verschwinden der Vergletscherung aus Norddeutsch­land begann und sich bis in die Jetztzeit fortsetzt; namentlich gehören hierher alle Gebilde, die sich durch Gehalt an verwesten Pflanzenstoffen sofort als sehr jugendlich verraten.|

Das breite Warthetal besteht oberflächlich völlig aus Torf (Niedermoor), der auch einige Senken und Rinnen in der Hoch­fläche ausfüllt. Torf(t) ist ein Gemenge abgestorbener und mehr oder weniger zersetzter Pflanzenteile von schwarzer bis schwarz­brauner Farbe. Seine Entstehung ist nur unter Wasserbedeckung möglich, die den Zutritt der Luft und somit die vollständige