Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 21 [Neue Nr. 3354] (1908) Tamsel : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Finckh, H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit 19

Der Ton- und tonige Boden

hat auf Blatt Tamsel geringe Bedeutung. KEr entsteht durch Verwitterung in ähnlicher Weise, wie der Lehmboden aus dem Geschiebemergel, aus dem diluvialen Tonmergel der Hochfläche (oh) oder des Tajerosionsrandes(dh). Schlickige Beimischung der Humusmassen des Warthebruches haben den Wiesenflächen in der Nähe der neuen und alten Warthe eine tonige Oberfläche verschafft.

Der Mergel -, Lehm- und lehmige Boden

finden sich nebeneinander innerhalb der an der Farbe oder Reißung des Geschiebemergels ihrer Verbreitung nach in der Karte leicht erkennbaren Flächen mit dem Bohrprofile:

LS 0 2

SL 510

SM

Das XNebeneinandervorkommen und die vielfache Ver­knüpfung dieser drei landwirtschaftlich sehr verschiedenen Bodenarten und auch die Unmöglichkeit, sie auf einer geologisch­

agronomischen Karte im Maßstabe von 1:25 000 gegeneinander abzugrenzen, sind die Folge erstens ihrer Kntstehung durch Verwitterung aus einem geologisch einheitlichen Gebilde, dem Geschiebemergel, und zweitens eine Folge der vielfach außerordent­lichen Zerrissenheit der Oberfläche, die vermittels der Tage­wasser eine sehr mannigfaltige Verteilung der Verwitterungs­bildungen bedingt.

Der Verwitterungsvorgang, durch den der Greschiebe­mergel seine heutige Ackerkrume erhält, ist dreifach und durch drei überliegende, chemisch und zum Teil auch physikalisch ver­schiedene Gebilde gekennzeichnet.

Der erste und am schnellsten vor sich gehende Verwitte­rungsvorgang ist die Oxydation. Aus einem Teil der Kisen­oxydulsalze, die dem Mergel die dunkelgraue Farbe geben, ent­steht Eisenhydroxyd, und es wird dadurch eine gelblich- bis rot­braune Farbe des Mergels hervorgerufen. Diese Oxydation ist oft sehr weit in die Tiefe gedrungen und hat meist, namentlich bei den oberflächlich verbreiteten Mergeln, deren ganze Mächtig­

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