Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 20 [Neue Nr. 3353] (1908) Quartschen : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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20 Bodenbeschaffenheit

in der Karte leicht erkennbaren. Flächen mit dem Bohrprofile: LS 02 SL 510 SM

Das. Nebeneinandervorkommen und die vielfache Ver­knüpfung dieser drei landwirtschaftlich sehr verschiedenen Boden­arten und auch die Unmöglichkeit, sie auf einer geologisch­agronomischen Karte im Maßstabe 1:25000 gegeneinander abzugrenzen, sind die Folge erstens ihrer Entstehung durch Verwitterung aus einem geologisch einheitlichen Gebilde, dem Geschiebemergel, und zweitens eine Folge der vielfach außer­ordentlichen Zerrissenheit der Oberfläche, die vermittelst der Tagewasser eine sehr mannigfaltige Verteilung der Verwitterungs­bildungen bedingt."

Der Verwitterungsvorgang, durch den der Geschiebemergel seine heutige Ackerkrume erhält, ist dreifach und durch drei übereinanderliegende, chemisch und zum Teil auch physikalisch verschiedene Gebilde gekennzeichnet.

Der erste und am schnellsten vor sich gehende Verwitte­rungsvorgang ist die Oxydation. Aus einem Teil der Eisen­oxydulsalze, die dem Mergel die dunkelgraue Farbe geben, wird Eisenhydroxyd gebildet und dadurch eine gelblich- bis rot­braune Farbe des Mergels hervorgerufen. Diese Oxydation ist meist sehr weit in die Tiefe gedrungen und hat meist, nament­lich bei den oberflächlich verbreiteten Mergeln, deren ganze Mächtigkeit erfaßt. Die Oxydation pflegt auf der Höhe rascher zu erfolgen als in den Senken,- wo die Mergelschichten mit Grundwasser gesättigt sind und schwerer in Berührung mit dem Sauerstoff der Luft kommen. Kin anderer Teil der Eisenoxydul­salze bleibt jedenfalls noch dem gelblichen Mergel erhalten und wird erst bei der Umwandlung des Mergels in Lehm vollständig Oxydiert.

Der zweite Vorgang der V. erwitterung ist die Auflösung und Entfernung der ursprünglich bis an die Oberfläche vorhandenen kohlensauren Salze der Kalkerde und Magnesia. Die mit Kohlensäure beladenen in den Boden eindringenden Regenwasser lösen diese Stoffe. Kinerseits werden diese Lösungen alsdann seitlich fortgeführt und setzen sich in den Senken als Wiesen­