20 Bodenbeschaffenheit
in der Karte leicht erkennbaren. Flächen mit dem Bohrprofile: LS 0—2 SL 5—10 SM
Das. Nebeneinandervorkommen und die vielfache Verknüpfung dieser drei landwirtschaftlich sehr verschiedenen Bodenarten und auch die Unmöglichkeit, sie auf einer geologischagronomischen Karte im Maßstabe 1:25000 gegeneinander abzugrenzen, sind die Folge erstens ihrer Entstehung durch Verwitterung aus einem geologisch einheitlichen Gebilde, dem Geschiebemergel, und zweitens eine Folge der vielfach außerordentlichen Zerrissenheit der Oberfläche, die vermittelst der Tagewasser eine sehr mannigfaltige Verteilung der Verwitterungsbildungen bedingt."
Der Verwitterungsvorgang, durch den der Geschiebemergel seine heutige Ackerkrume erhält, ist dreifach und durch drei übereinanderliegende, chemisch und zum Teil auch physikalisch verschiedene Gebilde gekennzeichnet.
Der erste und am schnellsten vor sich gehende Verwitterungsvorgang ist die Oxydation. Aus einem Teil der Eisenoxydulsalze, die dem Mergel die dunkelgraue Farbe geben, wird Eisenhydroxyd gebildet und dadurch eine gelblich- bis rotbraune Farbe des Mergels hervorgerufen. Diese Oxydation ist meist sehr weit in die Tiefe gedrungen und hat meist, namentlich bei den oberflächlich verbreiteten Mergeln, deren ganze Mächtigkeit erfaßt. Die Oxydation pflegt auf der Höhe rascher zu erfolgen als in den Senken,- wo die Mergelschichten mit Grundwasser gesättigt sind und schwerer in Berührung mit dem Sauerstoff der Luft kommen. Kin anderer Teil der Eisenoxydulsalze bleibt jedenfalls noch dem gelblichen Mergel erhalten und wird erst bei der Umwandlung des Mergels in Lehm vollständig Oxydiert.
Der zweite Vorgang der V. erwitterung ist die Auflösung und Entfernung der ursprünglich bis an die Oberfläche vorhandenen kohlensauren Salze der Kalkerde und Magnesia. Die mit Kohlensäure beladenen in den Boden eindringenden Regenwasser lösen diese Stoffe. Kinerseits werden diese Lösungen alsdann seitlich fortgeführt und setzen sich in den Senken als Wiesen