Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 13 [Neue Nr. 3252] (1908) Bärwalde in der Neumark : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel, H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Oberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes 13

Gemengteile einzelne Mineralkörner gegenüber den aus mehreren Mineralien zusammengesetzten Gesteinsstückchen und Geröllen. Je geringer die Korngröße, desto bedeutender ist der Quarzgehalt; mit steigender Korngröße gewinnen die Feldspäte, andere Silikate und Kalke an Bedeutung.

Alle Korngrößen vom feinsten Sandkorn bis zum kopf­großen Gerölle sind auf dem Blatte vertreten und zwar meist nicht in räumlich von einander getrennten Gebieten; vielmehr wechsellagern Sande von feinem Korn, kiesige Sande, sandige Kiese, Kiese und Geröllschichten in vielfacher Wiederholung mit einander. Das ganze besitzt stets eine ausgezeichnete Schichtung; häufig ist diese aber keine durch die ganze Masse gleichmäßige, sondern wechselt, abgesehen von den Verschieden­heiten der Korngröße, innerhalb kleiner, meist linsenförmig gestalteter Einzelheiten, worauf die sogen. Drift-Struktur beruht. Diese Erscheinung, zu deren Beobachtung sich fast jede Sand­und Kiesgrube eignet, ist zu erklären durch den beständigen Wechsel, dem Wassermenge und Stromgeschwindigkeit der Gletscherschmelzwasser unterworfen waren und der so zu häufigem Wechsel in der Richtung und Schichtung: führen mußte.

Die Mächtigkeit der Sande und Kiese ist erheblich, aber auch sehr wechselnd. Für das Gebiet des Sandrs sind jeden­falls ganz bedeutende Mächtigkeiten anzunehmen. Anderseits aber kann es auch zu einer vollständigen Verdrückung dieser Schicht und damit zu einer unmittelbaren Überlagerung von zwei Geschiebemergeln kommen, die sonst durch mächtige ge­schichtete Bildungen von einander getrennt sind.

Als feinster Abhub der durch die Gletscherwasser bear­beiteten Grundmoräne bildet.der Tonmergel häufig eine in sich gleichmäßige, fast schichtungslose Masse. Stellen sich Schmitzen und durchgehende Lagen von Feinsand ein, so erhält das Ge­bilde ausgezeichnete Schichtung und wird ein sogenannter Bänderton. Hierdurch geht der Tonmergel über in Mergel­sand, einen feinsten, mehlartigen, zwischen den Fingern zereib­lichen Quarzsand mit nicht unbedeutendem Kalkgehalte, Beide feinsten Schlämmbildungen der Gletscherwasser begleiten und vertreten einander.