Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 13 [Neue Nr. 3252] (1908) Bärwalde in der Neumark : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel, H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Oberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes 15

deutschland begann und bis in die Jetztzeit fortsetzt; namentlich gehören hierher alle Gebilde, die sich durch Gehalt an verwesten Pflanzenstoffen sofort als sehr jugendlich verraten.

Östlich der Oder von Alt-Blessin bis Groß-Neuendorf bildet Torf(Niedermoor, at) die Oberfläche zahlreicher weit ausge­dehnter Wiesen; ferner tritt er als Ausfüllung von Senken und Rinnen der Hochfläche auf:"Torf ist ein Gemenge abgestorbener und mehr oder weniger zersetzter Pflanzenteile von schwarzer bis schwarzbrauner Farbe. Seine Entstehung ist nur unter Wasser­bedeckung möglich, die den Zutritt der Luft und somit die vollständige Zersetzung der Pflanzenteile durch den Sauerstoff der Luft verhindert. Deshalb siedeln sich Torfmoore am liebsten in den Senken der undurchlässigen Geschiebemergelflächen und über Sanden, die im Bereiche des Grundwasserspiegels stehen, an. Die Mächtigkeit des Torfes ist dort, wo er in großer Ober­flächenausdehnung z. B. in den Kuritzwiesen auftritt, so gering,

daß mit 2 Metern meist der Sanduntergrund erreicht wird 5 In­

nerhalb der Hochfläche ist die Mächtigkeit sehr wandelbar je nach der Tiefe der Senke, die der Torf ausfüllt. Häufig wird er mächtiger als 2 Meter; in diesem Falle ist man in bezug auf den Untergrund vollständig auf die Randzone des Bruches be­schränkt, da schon in geringer Entfernung vom Rande der Zweimeterbohrer die Humusdecke auch der kleinen Torflöcher nicht durchstößt. Bildet Sand die Umgrenzung des Moores, so liegt unter dem Torfe humoser bis schwach humoser Sand; tritt dagegen Mergel an den Rand der Alluvion, so ist der Unter­grund ein schmutzig graugrüner, bündiger oder schmieriger, mehr oder minder sandiger Ton, der wohl als nichts anderes wie ein durch die Humussäuren des Torfes entfärbter und durch

tt Wasser umgelagerter Mergel anzusehen ist® Fa): Zersezte

Conchylienschalen lassen den Torf zuweilen, namentlich ober­flächlich, kalkig erscheinen(kt).

Als Moorerde(ah) bezeichnet man ein Gemenge von Humus mit Sand- und Lehmteilen, das einerseits wegen dieser Beimengung nicht als Torf, anderseits wegen des hohen Humus­gehaltes nicht als humoser Sand oder humoser Lehm betrachtet