Oberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes 15
deutschland begann und bis in die Jetztzeit fortsetzt; namentlich gehören hierher alle Gebilde, die sich durch Gehalt an verwesten Pflanzenstoffen sofort als sehr jugendlich verraten.
Östlich der Oder von Alt-Blessin bis Groß-Neuendorf bildet Torf(Niedermoor, at) die Oberfläche zahlreicher weit ausgedehnter Wiesen; ferner tritt er als Ausfüllung von Senken und Rinnen der Hochfläche auf:"Torf ist ein Gemenge abgestorbener und mehr oder weniger zersetzter Pflanzenteile von schwarzer bis schwarzbrauner Farbe. Seine Entstehung ist nur unter Wasserbedeckung möglich, die den Zutritt der Luft und somit die vollständige Zersetzung der Pflanzenteile durch den Sauerstoff der Luft verhindert. Deshalb siedeln sich Torfmoore am liebsten in den Senken der undurchlässigen Geschiebemergelflächen und über Sanden, die im Bereiche des Grundwasserspiegels stehen, an. Die Mächtigkeit des Torfes ist dort, wo er in großer Oberflächenausdehnung z. B. in den Kuritzwiesen auftritt, so gering,
daß mit 2 Metern meist der Sanduntergrund erreicht wird 5 In
nerhalb der Hochfläche ist die Mächtigkeit sehr wandelbar je nach der Tiefe der Senke, die der Torf ausfüllt. Häufig wird er mächtiger als 2 Meter; in diesem Falle ist man in bezug auf den Untergrund vollständig auf die Randzone des Bruches beschränkt, da schon in geringer Entfernung vom Rande der Zweimeterbohrer die Humusdecke auch der kleinen Torflöcher nicht durchstößt. Bildet Sand die Umgrenzung des Moores, so liegt unter dem Torfe humoser bis schwach humoser Sand; tritt dagegen Mergel an den Rand der Alluvion, so ist der Untergrund ein schmutzig graugrüner, bündiger oder schmieriger, mehr oder minder sandiger Ton, der wohl als nichts anderes wie ein durch die Humussäuren des Torfes entfärbter und durch
tt Wasser umgelagerter Mergel anzusehen ist® Fa): Zersezte
Conchylienschalen lassen den Torf zuweilen, namentlich oberflächlich, kalkig erscheinen(kt).
Als Moorerde(ah) bezeichnet man ein Gemenge von Humus mit Sand- und Lehmteilen, das einerseits wegen dieser Beimengung nicht als Torf, anderseits wegen des hohen Humusgehaltes nicht als humoser Sand oder humoser Lehm betrachtet