Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 1 [Neue Nr. 3052] (1936) Königsberg (in der Neumark) : geologische Karte / geogn. bearb. durch P. Krusch ..
Entstehung
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Bodenverhältnisse

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lich kann man diesen Horizont auch noch unterteilen, wenn z. B. Verdichtungen oder Eisenausscheidungen in irgendeiner Tiefe besonders deutlich auftreten.

C ist die Bezeichnung für das unverwitterte Material, den Frischboden, aus dem Mutterboden und Rohboden hervor­gegangen sind. Beim Geschiebelehm z. B. wird C immer der kalkhaltige, frische Geschiebemergel sein.

Mit G bezeichnet man solche Bodenhorizonte, die ihre Eigenschaften in bemerkenswertem Maße dem Grundwasser verdanken. Je nach der Höhe des Grundwasserstandes kann sich G bei tiefgelegenen Böden unter A oder auch unter B finden.

Der erste der drei bodenkundlichen Typen innerhalb der Geschiebelehmflächen wird zu den sog. braunen Waldböden gerechnet. Diese Bezeichnung mutet für einen alten Acker­boden zunächst etwas befremdend an, erklärt sich aber aus folgendem: Diese Böden sind in vorgeschichtlicher und vielleicht auch noch in geschichtlicher Zeit mit Wald, und zwar mit Mischwald, bestanden gewesen, und die reiche Vegetation und starke Durchwurzelung bewirkte eine ziemlich tiefgreifende Humifizierung des Bodens. Der Humusgehalt findet sich also hier nicht nur im A-Horizont, sondern auch noch im B-Horizont. Auch ist der Übergang zwischen A und B keineswegs scharf, sondern häufig kaum zu sehen und gelegentlich nur zu spüren an der zunehmenden Verdichtung und einem Umschlag der Farbe vom Braungrauen ins Braunrote, hervorgerufen durch den Eisen­oxydgehalt des B-Horizontes.

Von besonderer Bedeutung ist für die Ausbildung dieser Profile das Klima, speziell die Niederschlagsmenge. Diese ist ja in unserem Gebiet außerordentlich niedrig, so daß es nicht leicht zu starken Auswaschungen kommen konnte. Infolge­dessen hat sich auch nur selten ein Bleichhorizont ausbilden können, der dadurch entsteht, daß freie Humussäuren das Eisen und die Tonerde mobilisieren und ihre Fortführung in den Untergrund möglich machen (sog. Podsolierung). In ebener Lage zeigt ein zu diesem Typus gehörender Boden z. B. folgendes Profil:

Bodeneinschlag bei Hedwigsberg Blatt Königsberg Nm.

A : 25 cm mächtig. Lehmig-schmierig mit kleinen Steinen, mittlerer Humus­

gehalt, stark durchwurzelt, gut krümelig. Kalkgehalt mittel. Der Horizont geht allmählich über in

B,: etwa 40 cm mächtig. Lehmig, krümelig, gelbbraun bis rötlich, noch stark

durchwurzelt, mit vielen alten Wurzelgängen, Struktur günstig, auf Klüften Humusbeschläge, enthält reichlich verwitternde Geschiebe. Geht über in B 2 : Lose, ebenfalls stark durchwurzelt, kalkreicher als die oberen Schichten,

die Farbe spielt mehr ins Gelbliche, während das Bötliche fehlt. Auch hier ist die Struktur günstig. Die Wurzeln lassen sich deutlich bis 1,30 m verfolgen.

Blatt Königsberg 2