Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 1 [Neue Nr. 3052] (1936) Königsberg (in der Neumark) : geologische Karte / geogn. bearb. durch P. Krusch ..
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18 Die landwirtschaftlich-bodenkundlichen Verhältnisse der Lieferung

Der Boden ist ein Weizen- und Luzerneboden. Scharfe Ab­sätze zwischen den einzelnen Schichten sind nicht vorhanden, der Wurzelraum ist ausreichend und durchweg kalkhaltig. Auch die Struktur ist günstig. Weizen, Gerste, Zuckerrüben und Luzerne sind die wichtigsten Kulturgewächse. Eine Kalkung der Krume wird nur dann notwendig sein, wenn sie Neigung zu Verdichtungen nach plötzlichen Regenfällen zeigt. Nach ihrer Wichtigkeit geordnet, würden die Dünger folgende Reihenfolge haben: Stallmist, Phosphorsäure, Stickstoff, Kali und Kalk. Der Boden ist unbedingt vor Winter zu pflügen und durch Hackarbeit vor dem Verschlammen und Verkrusten zu schützen. Der Anbau von Leguminosen wird sich immer empfehlen und die Nach­frucht deutlich auf die Bodenaufschließung reagieren.

Im Bereich der zum ersten Typ gehörenden Flächen finden sich auch Böden, die nicht bis in die Krume kalkig sind; sie können aber zu demselben Standortstyp gerechnet werden, weil man sie durch künstliche Zufuhr von Kalk den nicht entkalkten vollständig angleichen kann. Ferner treten häufig Böden auf, die infolge ihrer kuppigen Lage keinen oder einen nur schwach ausgebildeten A-Horizont zeigen; die Krume wurde hier durch das ständige Pflügen und den Zugriff der Winde und Niederschläge von den Hängen herab in die Mulden bewegt und gewaschen. Diese

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Böden haben dann nur ein ^-Profil. In einem solchen Boden

wurde südlich Wilhelmsberg auf Blatt Königsberg ein Boden­einschlag hergestellt, der folgendes Profil zeigte:

A: fehlt bis auf Spuren

B,: schwach humoser, braunroter sandiger Lehm, krümelig, kalkig, 20 bis 26 cm

mächtig. (Ph 6,7)

B 2 : schwach eisenschüssiger, sandiger Lehm, ziemüch dicht und feucht, mit

kleinen Sternchen und Kieseladern durchsetzt, kalkig (Ph 6,7), durch­wurzelt, 20 bis 26 cm mächtig, nicht scharf abgesetzt gegen C: etwas loser als B 2 , gelblichbrauner, stärker sandiger Lehm mit einzelnen

Sandstreifen und kleinen Steinen, eckigkrümelige Struktur, kalkhaltig, durchwurzelt bis insgesamt 1,10 m. (Ph 7,06).

(Schichtwechsel.)

Ab 1,10 m grauer, feiner Sand.

Der Boden ist ein geeigneter Standort für Weizen, Zucker­rüben und Luzerne bzw. Esparsette, bedarf aber trotz des Kalk­gehaltes zur Verbesserung der Struktur gelegentlicher Kalk­gaben; Kali scheint ausreichend vorhanden, da eine ganze Menge unverwitterter feldspathaltiger Geschiebe in dem Boden vor­handen ist.

Der Typus 2 innerhalb der Geschiebelehmflächen kann folgendermaßen gekennzeichnet werden: Lehmboden über 70cm tief entkalkt mit meist vollständig ausgebildetem Profil und sandig-lehmiger Krume; er gehört bodenkundlich zu den schwach