Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 1 [Neue Nr. 3052] (1936) Königsberg (in der Neumark) : geologische Karte / geogn. bearb. durch P. Krusch ..
Entstehung
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28 Die landwirtschaftlich-bodenkundlichen Verhältnisse der Lieferung

grundlockerung angeraten werden, um den plötzlichen Übergang zwischen A und B zu mildern.

Für die Talsande der mittleren Stufe können die Ergebnisse zweier Einschläge mitgeteilt werden, die bei Groß­mantel und nordöstlich Rehdorf in der Nähe des Vorwerks Favorit auf Blatt Königsberg NM. aufgegraben wurden.

Bodeneinschlag auf Schlag B, 450 m westlich von Favorit

A: 2025 cm, mittlerer Sand, liumos, lose, kalkfrei, abgesetzt gegen

Bj: 20 cm rötlichgelber, mittelkörniger Sand, etwas dichter, noch durchwurzelt,

kalkfrei, mit Geschieben, übergehend in

B s : grauer, mittelkörniger Sand, ziemlich dicht, mit einzelnen Eisenstreifen,

nicht durchwurzelt.

Der Boden ist ziemlich weitgehend verwittert. Die deut­liche Horizontierung und die Eisenausscheidungen lassen er­kennen, daß hier die Gefahr der Versäuerung vorliegt. Da die Schichtung ungleichmäßig ist, und Verdichtungen im Untergrund auftreten, wird Roggen nur mittlere Erträge bringen. Für die Kar­toffel liegen die Verhältnisse günstiger. Als Gründüngung kommt in erster Linie die Lupine in Frage. Der Anbau von Hafer dürfte nicht befriedigen. Nach der Notwendigkeit ihres Bedarfes ge­ordnet nehmen die Dünger folgende Stellung ein: Stallmist (bzw. Stickstoff), kohlensaurer Kalk, Thomasmehl, Kali.

Bodeneinschlag 500 m östlich Kleinmantel, bei der Feldscheune

A,: 2630 cm, schwarzer, stark humoser, anlehmiger Sand, locker krümelnd,

kalkfrei, mit kleinen Sternchen.

A,: 5060 cm, teilweise etwas stärker humoser Sand, mit kleinen Steinchen

und verwitterten Geschieben, ganz durchwurzelt, ziemlich scharf abgesetzt gegen

B: mittelgrober Sand, von rötlichgelber Farbe, mit kiesigen Einlagerungen

und größeren Geschieben, kalkfrei, Reste alter Baumwurzeln, Struktur günstig.

C: Der gleiche Stand von hellgrauer Farbe.

Es handelt sich hier um einen ausgesprochenen Kartoffel­boden, für Roggen ist zwar der Durchwurzelungsraum günstig, jedoch ist der Boden feucht und es besteht die Gefahr des Aus- winterns, so daß man in Hafer eher sichere Ernten machen wird. Der Boden eignet sich ferner für Futterrüben und Gemenge, für Gerste nicht. Es sind Versuche mit Serradella gemacht wor­den, die jedoch fehlgeschlagen sind. Die Talsande nie­derer Stufe wurden nördlich und südlich der Straße Königs­berg-Rehdorf (südlich des Vorwerks Favorit) bodenkundlich und landwirtschaftlich näher erkundet. Die im folgenden mitgeteilten Ergebnisse der Bodeneinschläge zeigen, wie verschiedenartig auch diese geologische Bildung bodenkundlich sein kann. In einem