30 Die landwirtschaftlich-bodenkundlichen Verhältnisse der Lieferung
Bodeneinschlag
etwa 1 km nördlich Bernickow, links des Kossätenweges im —• .
A: Moorerde, kalkfrei, locker krümelnd, schwarz, etwa 1 m mächtig, im unteren
Teile sehr feucht, scharf abgesetzt gegen G: gelber, mittlerer Sand (Schichtwechsel), Einzelkornstruktur, kalkfrei,
grundwasserführend.
Der Boden muß als außerordentlich futterwüchsig gelten. Bohnen — unter der Voraussetzung einer vorsichtigen Kalkung — (Futterrüben, Hafer, sodann Gemenge und allenfalls Gemüse werden neben Kartoffeln, die nur in den ganz feuchten Lagen ausfallen dürften, die Hauptfrüchte sein. Kür Koggen kommt der Boden nicht in Frage. Einmal wegen der Lockerung der Krume, zweitens wegen des hohen Grundwasserstandes und drittens wegen der Auswinterungsgefahr. Bei Kartoffeln wird es zweckmäßig sein, auf diesen Boden Saat von Mineralböden und umgekehrt zu bringen. Zur Kalkung der Moorerde ist ein Kalkmergel mit hohem Anteil an lehmigen Bestandteilen geeignet, um mit der Kalkung gleichzeitig eine Verfestigung der Krume und bessere Wasseraufnahmefähigkeit zu erreichen. Gerste und Weizen kommen für diesen Boden nicht in Betracht. Die Anlage von Wiesen ist möglich, jedoch muß durch energisches Walzen für einen ausreichend festen Stand der Gräser gesorgt werden.
Dieser Bodeneinschlag zeigt, obwohl er in einer auf der kh
geologischen Karte als — bezeichneten Fläche liegt, in der
dünnen humosen Oberschicht keinen Kalkgehalt. Diese Erscheinung ist, wie auch H. STREMME wiederholt beobachtet hat, kennzeichnend für Böden, die unter dem Einfluß des Grundwassers stehen. Der Kalk entstammt hier letzten Endes dem kalkhaltigen Grundwasser und bleibt stellenweise derartig von ihm abhängig, daß, je nachdem, ob eine niederschlagsreiche Periode vorangegangen ist, oder eine Trockenperiode auf eine Zeit hohen Grundwasserstandes folgte, der Boden einmal in der Salzsäureprobe kalkfrei, das andere Mal kalkhaltig scheint.
Im Bereiche der als Wiesenkalk über Sand bezeichneten alluvialen Bildungen wurde folgendes Profil festgestellt:
Bodeneinschlag 650 m südwestlich des Vorwerks Niederhof
A: 30 cm feinsandiger, strenger Lehm, stark humos, jedoch krümelnd, schwarz
grau, ziemlich scharf abgesetzt gegen
A t : lehmiger Kalkmergel, schwach humos, sehr dicht, 15 cm mächtig, übergehend in