Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 60 [Neue Nr. 2957] (1901) Bernstein : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1899
Entstehung
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Oberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes.

Der ganz aussergewöhnlichen Breite der Senke entspricht auch die Tiefe derselben. Der Spiegel der kleinen Wasserader, der Plöne, welche das Thal in südnördlicher Richtung durch­zieht, liegt am Südrande: 39 Meter, bei der Pflugfabrik 34 Meter, bei Siede und Johanneshöhe 30 Meter, bei Niepölzig 24,6 Meter, bei Klein-Latzkow 24 Meter und am Nordrande des Blattes

22 Meter hoch. Die Hochfläche, welche sich vom östlichen Theile des

westlich angrenzenden Messtischblattes Schönow herüberzieht und dort gegen den Ostrand der Karte zu etwas anschwillt, liegt westlich des Plöne-Thales im nördlichen Theile des Blattes durchschnittlich 95100 Meter, bei Ruwen 110114 Meter hoch, erreicht südlich Ruwen 115,7 Meter M. H.(im Ficht-Berg) und geht dann im südlichen Theile wieder auf 90100 Meter zurück. Auch die Hochfläche östlich des Plöne-Thales bewegt sich annähernd in gleichen Höhen. Nördlich des Vorwerkes Wolfsburg erhebt sie sich bis auf 107,9 Meter, bei Hohengrape dann bis auf 114 Meter; nördlich und östlich von Jagow er­niedrigt sie sich aber auf etwa 80 Meter durchschnittliche Höhe.

Allenthalben fällt die Hochfläche steil gegen die Senke ab. Eine grosse Anzahl tiefer Schluchten(über 50 auf der westlichen, über 40 auf der östlichen Seite) sind in die Thal­ränder eingerissen. Doch sind dies nur verhältnissmässig schmale und nicht ausgedehnte Einrisse; auch tiefe lang­gestreckte Furchen(nördlich Pflugfabrik, südlich Johanneshöhe, östlich Ruwen, südlich Waldowsaue auf der Westseite, nördlich Jagow, östlich Siede im Ostrande des Plöne-Thals) durchschneiden die Hochfläche.

Eine bereits auf Blatt Schönow ansetzende von Seen er­füllte Schlucht, die südlich Ruwen ins Plöne-Thal mündet, erreicht über 8 Kilometer Länge. Eine Ausdehnung von 5 Kilo­metern hat der überaus schmale, kaum 200 Meter breite, aber an den tiefsten Stellen 3540 Meter tief eingeschnittene Diebel­Grund, der sich von der Rausch-Mühle südlich Siede im öst­lichen Theile der Hochfläche in südöstlicher Richtung bis Rehfeld am Südrande der Karte verfolgen lässt.

Aber auch die Osthälfte des Blattes ist reich an anderen