Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 60 [Neue Nr. 2957] (1901) Bernstein : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1899
Entstehung
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Oberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes. 3

tiefen Schluchten, die zum Theil mit dem Strehle-Thale in Verbindung stehen, einer weiten, im Durchschnitt 2040 Meter tiefen Senke, die, zwischen Jagow und Bernstein beginnend, nördlich Warsin sich mit dem Plöne-Thale vereinigt.

Eine weitere Senke wird durch den Grossen Puls-See be­zeichnet, ein langgestrecktes, nur zum kleinsten Theile auf Blatt Bernstein südlich der Stadt gelegenes Seebecken. Die Senke lässt sich über Bernstein in nördlicher Richtung, hier durch Jungfern-, Krummen-, Lauk- und Trepehner-See be­zeichnet, verfolgen und findet westlich des letztgenannten Sees Anschluss an die Strehle-Niederung. Andererseits erstreckt sie sich aber auch in nördlicher Richtung bis östlich Blanken­see. Ebenso hat diese Senke eine Verbindung östlich des Trepehner-Sees nach O., ferner bei Bernstein in nördlicher Richtung gleichfalls zum Strehle-Bach und schliesslich auch in südwestlicher Richtung zum Diebel-Grund und Plöne-Thal.

Letztere Senke, topographisch deutlich markirt, liegt in einem wesentlich höheren Niveau, wird vom Diebel-Grunde durchschnitten und scheint ihre Vereinigung mit dem Plöne­Thal südlich Klausdorf bei Berlinchen zu haben.

Das Plöne-Thal verliert ziemlich unvermittelt bei Berlinchen seine Breite, theilt sich auch, lässt sich aber deutlich in zwei tiefen Senken in südöstlicher Richtung bis in das grosse Warthe­Thal verfolgen. Ebenso geht sein Charakter, der auf Blatt Bernstein durch die steil abstürzenden Thalränder mit den tiefen Schluchten bezeichnet ist, nördlich der Blattgrenze bald verloren. Das weite Thal als solches bleibt zwar bestehen; es gewinnt aber grosse Flächenausdehnung mit flachen Rändern, es geht in ein weites Becken über, welches den Plöne-, weiter­hin den Madue-See birgt und mit vielfachen Verzweigungen in tief gelegenen Thalzügen weit in das Gelände eingreift.

Nirgends aber ist es wieder zur Ausbildung eines derartigen Erosionsthales gekommen, wie sich das Plöne-Thal zwischen Latzkow und Berlinchen uns darstellt.

Mit den mannigfaltigen topographischen Verschiedenheiten gehen die geologischen Verhältnisse Hand in Hand.

Ehe diese letzteren ausführlicher erörtert werden können,

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