Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 60 [Neue Nr. 2957] (1901) Bernstein : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1899
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12 Die geologischen Vershältnisse des Blattes.

Unter den Unteren Sanden, deren Mächtigkeit zum Theil über 40 Meter beträgt, tritt am Gehänge und im Plöne-Thal selbst mehrfach der Untere Geschiebemergel auf, überall als Quellenhorizont deutlich markirt(Profile I, IT und IV).

Sande mit Partieen rostrother Eisenfuchsbildungen erfüllen als eine höhere Thalstufe den südlichsten Theil des Plöne-Thales (Profil IV). Sie sind zum Theil nur unvollkommen eingeebnete Untere Sande, theilweise auch spätere Neuaufschüttungen.

Als letztes Glied in der Reihe der diluvialen Thalbildungen sind die Beckenthonmergel einer niederen Stufe zu erwähnen, die weit verbreitet sind(vergl. die Profile IIII). Es sind dieselben Bildungen, welche weiterhin den Pyritzer Weizacker erfüllen und also auch wie diese zu dem grossen Madue-Staubecken gehören.

Sie sind oberdiluvialen Alters und lagern der jeweilig an Ort und Stelle vorhandenen älteren Bildung auf, mag es Oberer Mergel, Unterer Sand oder Unterer Geschiebemergel sein.

Thonige Sande und Mergelsande finden sich, wie ander­wärts auch hier im Verbreitungsgebiete der Thonmergel.

Die Fluss-Niederung ist von einem sehr kalkhaltigen Torf erfüllt. Man wird in der Annahme nicht fehlgehen, dass bei der Herausbildung des Plöne-Thales verschiedene Vorgänge zu­sammen und hintereinander in Thätigkeit getreten sind. Die erste Anlage war durch eine subglaciale Rinne gegeben; dazu mögen Erosionserscheinungen nach Ablagerung des Unteren Geschiebemergels gekommen sein. Die Ausweitung und Ver­breiterung des Thales, und die grössere Vertiefung ist auf Wassermassen zurückzuführen, die einem ungefähr an der Nordgrenze des Blattes gelegenen Eisrande entströmten.

Durch ihre Thätigkeit ist in erster Linie die Entstehung der Erosionsränder zu erklären, an deren weiterer Heraus­bildung zusammen mit der Auskolkung der zahlreichen kleinen Nebenschluchten dann die nachträgliche Erosion von den Hoch­flächen aus zum Plöne-Thale hin mitgewirkt hat. Die Ablagerung der Thonmergel fällt in eine jüngere Zeit, in der wir uns einen Eisrand etwa in der Gegend von Stargard zu denken haben. Die Staustufe fand im S. bei Siede in den Thalsanden