Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 15
Die Sande, welche unter dem Oberen Geschiebemergel liegen, können beim Vorrücken der letzten Eiszeit abgelagert sein und zwar sowohl die Grundmoräne der vorhergegangenen KEiszeit, den oberflächlich nicht sichtbaren Unteren Geschiebemergel, als auch die beim Rückzuge derselben etwa entstandenen Sande bedecken; zum Theil werden Sande, welche die beiden Grundmoränen von einander trennen, überhaupt nicht glacial, d. h. nicht directer Gletscherwasserabsatz sein. Denn sie enthalten z. B. auf Blatt Oderberg (siehe Erläuterungen dazu) eine Wirbelthierfauna, die nicht während der Vergletscherung gelebt haben kann, sondern für ihre Existenz ein milderes Klima verlangte. Da Grundmoränen, also während einer Vergletscherung entstandene Gebilde, über und unter diesen Faunen führenden, ausserhalb einer Vereisung entstandenen Sanden auftreten, so ist das der Beweis für eine zweimalige Vergletscherung Norddeutschlands.
Auf Blatt Bernstein sind bisher keine Beweise für die Existenz interglacialer Schichten gefunden worden.
° Das Untere Diluvium.
Wie ein Blick auf die Karte zeigt, tritt das mit grauer Grundfarbe angegebene Untere Diluvium in räumlich ziemlich ausgedehnten Gebieten auf; es ist durch den Unteren Geschiebemergel dm, die Unteren Sande und Grande ds und dg, die Unteren Mergelsande dms und Thonmergel dh vertreten, sowie durch die Sandsteine bezw. Conglomerate zwischen dem Oberen Geschiebemergel und Unterem Sand dS,
Der Untere Geschiebemergel(dm) findet sich, wie bereits erwähnt, nur im Bereiche der Niederung des Plöne-Thales und an seinen Rändern, wie z. B. am Südrande des Blattes nördlich von Berlinchen, bei der Pflugfabrik, östlich Ruwen, südlich Jagow, westlich Hohengrape und.in der Umgegend von Siede, ferner am Südufer des Bernsteiner Jungfern-Sees und am Kirchhof nördlich des Kleinen Puls-Sees. Dass derselbe’ vermöge seiner Undurchlässigkeit einen Quellenhorizont darstellt, wurde gleichfalls oben hervorgehoben. Seine petrographische Beschaffenheit ist die normale.