Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 60 [Neue Nr. 2957] (1901) Bernstein : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1899
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 23

schwankt gewöhnlich zwischen 0,51,5 Meter; vereinzelt ist die Entkalkung bis 1 Meter vorgeschritten, manchmal ist sie überhaupt nicht eingetreten und der Mergel liegt ohne Lehm- etc. Bedeckung auf Kuppen zu Tage. Bezüglich des Betrages der Mächtigkeiten im Einzelnen sei auf das beifolgende Bohrregister verwiesen; im Allgemeinen sind die Geschiebemergelflächen ziemlich gleichmässig, nur an der Endmoräne häufen sich die reinen Mergelkuppen an der Oberfläche; sonst besitzen die Geschiebemergelflächen fast durchweg eine sehr sandige Ver­witterungsrinde, einen schwachlehmigen und lehmigen Sand, der stellenweise 1 Meter Mächtigkeit übersteigt.

Schliesslich. sei hier noch erwähnt, dass ein weiteres charakteristisches Merkmal des Oberen Geschiebemergels sein Reichthum an kleinen und grossen Geschieben jeder Art ist, die nicht selten 1 Cubikmeter und mehr halten; namentlich die Gegend unmittelbar nördlich der Endmoräne, das Gelände des Berlinchener Feldes, ist durch starke Geschiebeschüttung ausgezeichnet..

Die Decke des Oberen Geschiebemergels ist stellenweise so wenig beträchtlich, d. h. ursprünglich nur dünn abgelagert oder nachträglich durch Auswaschung verringert, dass der Zweimeter-Bohrer fast überall die darunter liegenden Unteren Sande und Grande zu fassen vermag. In derartigen Flächen kann die dünne Mergel- und Lehmdecke ihren Zusammenhang verloren haben und vielfach in kleine Fetzen aufgelöst sein, sodass schliesslich nur vereinzelte Mergel- und Lehmflecke oder gar nur lehmige Sandpartieen oder grandigere Geschiebe führende Stellen mit starkem Thongehalt in den oberen Decimetern übrig bleiben. Solche Flächen sind, wo es sich also nur um vereinzelte Reste des Oberen Mergels handelt, mit der Farbe der Unteren Sande und Grande und schräger Sienna-Reissung besonders hervorgehoben und als öds bezw. ödg bezeichnet. Flächen, in denen der Geschiebemergel eine noch zusammen­hängende Decke bildet, wie nördlich des Trepehner-Sees,

werden als Te bezeichnet. Es gehören hierzu fast alle Durch­

ragungen, die topographisch als Wallberge ausgeprägt in dem