Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 60 [Neue Nr. 2957] (1901) Bernstein : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1899
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 35

gewisse Grenze in dem Maassstabe der Karte. Der Maassstab 1:25000 genügt zwar vollständig für die Eintragung aller geologischen Einzelheiten und gestattet auch die Berück­sichtigung aller in Frage kommenden agronomischen Ver­hältnisse im Allgemeinen; für eine genaue Darstellung derselben aber, namentlich bei oft sehr rasch wechselnden Bodenverhält­nissen, wird man grössere Karten im Maassstabe 1: 10 000 oder 1:5000 brauchen. Eine solche geologisch-agronomische Kartirung im Maassstabe 1:10 000 ist bei einzelnen Staats­domänen und Gütern begonnen worden, für ein grösseres Gebiet ist sie aber wegen des grossen Aufwandes an Geld und Zeit vorläufig nicht durchführbar. Wo solche speciellere Boden­karten wünschenswerth erscheinen, werden die geologisch-agro­nomischen Karten im Maassstabe 1: 25 000 und die beigegebene Erläuterung stets die beste und unentbehrlichste Grundlage bilden. Nur unter Zugrundelegung der geologischen Verhält­nisse ist eine allen Anforderungen der Wissenschaft und Praxis genügende Bodenkarte herzustellen. Die Bodenarten des Blattes Bernstein sind:

Thonboden,

Lehm- bezw. lehmiger Boden,

Sandboden,

Grandboden,

Humusboden,

Kalkboden.

Der Thonboden.

Der Thonboden gehört auf Blatt Bernstein dem Unteren und Oberen Diluvium an. Er entsteht durch ähnliche Ver­witterungsvorgänge, wie sie unten beim Lehmboden beschrieben sind, aus dem oberdiluvialen Beckenthonmergel des Plöne­Thales(öa%). Die kleine Partie Unteren Thonmergels am Ost­rande der Karte kommt hier weiter nicht in Betracht. Der Thonboden ist in diesem Gebiete, wo er als Ackerboden be­nutzt wird, einer der ertragreichsten Böden, da die vielen Nachtheile, die ihm sonst anhaften und hauptsächlich durch

seine ausserordentliche Zähigkeit veranlasst werden, hier durch 3*