Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 58 [Neue Nr. 2937] (1901) Perleberg / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe 1899
Entstehung
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32 Bodenbeschaffenheit.

enthalten, vorwiegend jedoch seiner bereits erwähnten Zugehörig­keit zu der wasserhaltenden und schwer durchlässigen Schicht des Geschiebemergels. Der aus lehmigem Sande gebildete Boden bietet in Folge dieser, das Wasser schwer durchlassenden Schicht seines Untergrundes, des Lehmes oder des unverwitterten Mergels, selbst in trockener Jahreszeit den Pflanzenwurzeln noch eine genügende Feuchtigkeit dar.

Weit schwerer zu bearbeiten, sich jedoch durch grössere Fruchtbarkeit auszeichnend, ist der Boden, welcher durch den unmittelbar zu Tage tretenden Lehm des Oberen Geschiebemergels gebildet wird. Derartige Flächen finden sich in der Umgebung der Ziegelei beim-Kleinower Bahnhofe, im Gebiete des Gutes Burghagen an der Rosenhagener Grenze und westlich vom Hüt­Berge auf Gross-Gotschower Feldmark. Der Boden eignet sich vorzüglich zum Weizen- und Kleebau.

Da der durch die Verwitterungsproducte des Oberen Geschiebe­mergels gebildete Boden hier meist bis auf grosse Tiefe entkalkt ist, sodass der kalkhaltige Mergel oft erst in 23 Meter Tiefe erreicht wird, so ist eine Kalkzufuhr zur Melioration der Acker­krume dringend erforderlich. In mehreren Fällen hat man hier den verschiedentlich unmittelbar unter dem Lehm des Oberen Geschiebemergels in 715 Decimeter Tiefe auftretenden Diluvial­thonmergel zur Mergelung benutzt. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass dieser fette Thonmergel sich weniger gut dazu eignet als der sandige Geschiebemergel. Es hat sich nämlich heraus­gestellt, dass ersterer die Oberkrume verklebt und undurchlässig macht, während letzterer sehr leicht zerfällt und sich gut mit dem Boden mischt.

Der Thonboden

wird gebildet durch die obere entkalkte Zone des Unteren Diluvial­thonmergels. Er kommt nördlich von Burghagen, bei Uenze, bei den zu Kleinow gehörigen Abbauen und zwischen Düpow und Rosenhagen vor. Es ist ein sehr fetter, undurchlässiger und schwer zu bestellender Boden, der jedoch in günstigen, d. h. nicht zu nassen und nicht zu trockenen Jahren hohe Erträge an Weizen, Raps und Futtergewächsen liefert.