Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 57 [Neue Nr. 2936] (1901) Schilde / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe 1898
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 11

wickelter Sandboden, der in höherer Lage sehr durch längere Regenlosigkeit leidet und dort nur durch Bepflanzung mit Kiefern mit Vortheil zu benutzen ist. In niedrigerer Lage und besonders dort, wo der Lehm des Oberen Geschiebemergels in 1 Meter Tiefe zu erreichen ist, eignet er sich noch zum Roggen- und

Kartoffelbau und liefert in nicht zu trockenen Jahren gute Kr­träge nach vorheriger Gründüngung mit Lupinen:

Der Sandboden des Thalsandes dient auf Blatt Schilde in ausgedehntem Maasse dem Ackerbau. Verschiedene Ortschaften, wie Klein-, Mittel- und Gross-Breese, Weisen, Schilde, Bend­wisch, Motrich und Lindenberg sind fast ausschliesslich auf die Bewirthschaftung des Thalsandes angewiesen. Wegen seiner tieferen Lage und des dadurch bedingten günstigen Grundwasser­standes ist der Thalsandboden weit mehr zur Beackerung ge­eignet als die Sandböden der Höhe. Durch Gründüngung mit Lupinen werden in dem flachen Sandgebiete oft ausgezeichnete Roggenernten erzielt. Die Perleberger Stadtforst zeigt guten Kiefernbestand auf Thalsand. Allerdings wäre es sehr zu wünschen, dass die Entnahme von Kiefernnadeln und Moosen in den jüngeren Schonungen verboten würde, denn wenn diese obere Decke entfernt wird, brennt der Boden im Sommer durch die Sonnenhitze aus und die jungen Bäume erhalten nicht die zu einem kräftigen Wachsthum erforderliche Wassermenge. In der Gadower Forst ist in Folge der niedrigeren Lage des Thalsandes der Grundwasserstand weit höher als in der Perleberger Stadtforst, was zur Folge hat, dass dort die neuangelegten Eichenkulturen vorzüglich gedeihen.

Der alluviale, an der Oberfläche: meist humose Flusssand­boden dient zum grössten Theile zum Wiesenbau oder als Weide­fläche. Wo sich eine ‚genügende Entwässerung hat ausführen lassen, wird Garten- und Gemüsebau auf demselben betrieben.

Die Dünensande lohnen eine Beackerung mit dem Pfluge nicht. Sie sind hier fast überall mit Kiefern bepflanzt worden, sodass der feine Sand, der sonst bei jedem stärkeren Winde in Bewegung gesetzt wird, den angrenzenden Feldern durch UVeber­wehung nicht mehr schaden kann. Dass auch auf diesem Sande bei zweckmässiger Bewässerung eine Bepflanzung mit Laub­