10 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
wuchses eine dünne Schicht von Elbschlamm, der von dem Schliek nicht wesentlich verschieden sein dürfte.
Im heutigen Inundationsgebiet zwischen den Deichen kann man den Schlick— neben den durch die stärkere Strömung des Hochwassers herbeigeführten Flusssand— noch in der Ablagerung beobachten. Doch vollzieht sich diese natürlich in dem vom Menschen eingeengten Gebiete unter ganz anderen Bedingungen als einst in der weiten offenen Niederung, und die Schlickalluvionen, die sich heute bilden, werden vielleicht beim nächsten Hochwasser wieder fortgerissen und durch Wasserarme oder durch Sandbänke ersetzt.
Seiner petrographischen Beschaffenheit nach erscheint der Schlick meist als reiner, bläulicher, grauer oder brauner Thon, der zuweilen, jedoch nicht häufig(besonders bei Holtorf), grössere oder kleinere Sandeinlagerungen enthält. Zuweilen enthält auch der Thon selbst sandiges Material, sodass er als sandiger oder sogar sehr sandiger Thon bezeichnet werden muss. Die besondere Beschaffenheit für eine bestimmte Stelle ergeben die rothen Einschreibungen oder die Bohrkarte.— In dem einzigen auf dem Blatt vorhandenen grösseren Aufschluss(Ziegeleigrube bei Schnackenburg ) ist der Thon deutlich geschichtet. An der Grenze seiner Verbreitung, besonders in den erwähnten Specialrinnen, wo in den alten Flussarmen die Strömung und mit ihr die Zufuhr von Schlickmaterial fast ganz aufhört, wird der Schlick häufig humos und geht stellenweise(in der lanz-wustrower Specialrinne, im Seegethal und nordwestlich von Gandow) durch vollkommenes Verschwinden des""hongehaltes in reinen Torf über, der in der Regel noch auf einer dünnen Unterlage von Thon ruht.. Im Lanzer Hopfenbruch erreicht reiner Torf, in der Nähe der Bahnlinie in den Schlick übergehend, grosse Ausdehnung und Mächtigkeit..
In einem Bohrloche hart nördlich der Elbe, wo sie nach W. das Blatt verlässt, fand sich ein fussdickes Torfbänkchen, in einem grösseren Gebiet südlich Wustrow eine mächtigere Schicht von thonigem Humus als Unterlage des Schlicks. Hier hatte sich also eine Sumpfvegetation angesiedelt, ehe die betreffende Stelle— wahrscheinlich durch eine Verlegung des Elblaufes—