12 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
Als Vertreter des Schlickthons tritt an zwei Stellen des Blattes Schlicksand(s) auf, südwestlich von Wustrow und zwischen Holtorf und Capern. In ersterem Falle liegt er als sehr feiner, staubiger, stellenweise thoniger Sand, der nach beiden Seiten(nach Westen und nach Südosten) durch Zunahme des Thongehaltes in den Schlickthon übergeht, auf Thalsand. In dem zweiten, grösseren Verbreitungsgebiete zwischen Holtorf und Capern liegt er als sehr feiner, thoniger bis sehr thoniger Sand auf sandigem Thon, der das Hauptschlickgebiet mit der südlich von Holtorf und Capern hinziehenden Nebenrinne verbindet. Flusssand(as) findet sich im Gebiete des Elbthals oberflächlich vielfach, meist in nächster Nähe des heutigen Flusslaufes, von kleinsten, kaum in die Karte eintragbaren Flächen bis zu quadratkilometergrossen und stellenweise. über 2 Meter mächtigen Ausbreitungen. Die grössten derartigen Uebersandungsflächen sind die von Jagel , Schnackenburg , Gummern-Stresow und die beiden in der Garbe, von denen die südlichere als die jüngste erst im Jahre 1855 durch einen Deichbruch entstanden ist. Gleich dieser verdanken wohl alle diese Uebersandungen Deichbrüchen ihre Entstehung. Die Stelle des Deichbruches ist dabei meist durch eine sandfreie Schlickfläche markirt, da die starke Strömung der Durchbruchsstelle zunächst eine Ablagerung des mitgeführten Sandes noch nicht zuliess. Im Gegentheil hat die starke Strömung an der Durchbruchsstelle selbst oft tiefe, jetzt mit Wasser erfüllte Löcher, die„Bracks“ in dem Schlick aufgerissen. Der abnehmenden Strömungsgeschwindigkeit entsprechend, ist das Material des Sandes in der Nähe der Durchbruchsstelle zuweilen grandig(so bei der Schnackenburger Uebersandung, nördlich Gummern und bei Klein-Wanzer), weiterhin stets ziemlich fein, dem Thalsand sehr ähnlich, an der Grenze seiner Verbreitung häufig sehr fein und mehr oder weniger thonig.— Die grösste Uebersandung, die von Gummern und Stresow, hat ausser Schlick auch Thalsand und leicht überschlickten"’halsand verschüttet. Es lässt sich dies nicht nur aus dem Vorhandensein des grossen Bracks zwischen den beiden Ortschaften schliessen, sondern beide Sande lassen sich in einer kleinen Grube südlich Dorf Gummern in der Ueberlagerung