Bodenbeschaffenheit. 19
grauen oder bläulichen Mergel zu unterscheiden. Der Lehm wird nun wieder in der Regel verdeckt durch eine Lage von mehr oder weniger lehmigem Sand. Dieselbe stellt ein Ausschlämmungsprodukt des Lehms dar, dem oberflächlich die thonigen Bestandtheile durch Regen- und Schneewasser, zum Theil vielleicht auch schon durch die Gletscherschmelzwässer
LS—LS entzogen wurden. Wir erhalten so das Bodenprofil Sl,—L.
SM—M Die Mächtigkeit der Verwitterungs- und Auswaschungsrinde ist sehr verschieden. Sie wird für die einzelnen Gebiete durch die rothen Einschreibungen und genauer durch die Bohrkarte angegeben. Betont zu werden verdient noch, dass besonders die Grenze von Lehm und Mergel nichts weniger als eben verläuft, sondern je nachdem der Mergel die entkalkenden Wässer leichter oder schwerer eindringen liess, stark wellig auf- und absteigt, sodass der Lehm und Mergel zapfenartig in einander greifen können, wie man das ja in jeder Mergelgrube beobachten kann.
Eine im ganzen Gebiet allgemein giltige Regel ist, dass die Entkalkung des Mergels tiefer geht auf den Höhen als in den Senken. So wurde auf der ganzen hochgelegenen Feldmark
Rambow der Mergel nur zweimal vom Bohrer erreicht, während er in den Senken bei Seetz und Boberow zuweilen schon in 1/„ Meter Tiefe vorhanden ist.
Die Grenze des Oberen Sandes gegen den Oberen Mergel ist ziemlich scharf, wo die Krume des Geschiebemergels aus lehmigem oder sehr lehmigem Sande besteht. Sie verschwimmt aber, wo der Geschiebemergel oberflächlich zu schwach lehmigem Sande ausgewaschen ist, der allmählich im reinen Sand übergeht. Die Abgrenzung. der beiden Bildungen wird hier Sache eines gewissen TVaktgefühls.
Der Humusboden.
Humusboden, vertreten durch Moorerde und Torf, findet sich in allen kleineren und grösseren Thalsenken des Blattes. Er wird fast durchweg von Wiesen und Weiden eingenommen.
2*