Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 50 [Neue Nr. 2835] (1901) Rambow / geognostisch und agronomisch bearb. durch W. Weissermel 1899
Entstehung
Seite
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20 Bodenbeschaffenheit.

Sein Werth hängt im Allgemeinen von seiner Feuchtigkeit ab, und zwar so, dass sowohl ein Zuviel als ein Zuwenig den kulturellen Werth beeinträchtigt.

Der Thonboden.

Thonboden findet sich im Bereich des Blattes nur im Sarglebener Becken, in Gestalt schweren Wiesenthons, der, gleich dem Elbschlick fruchtbar aber schwer zu beackern, meist als Viehweide benutzt wird.

Der Kalkboden.

Der Kalkboden, gebildet von Wiesenkalk, spielt auf Blatt Rambow als Nährboden der Kulturpflanzen kaum eine Rolle, da sein Hauptverbreitungsgebiet in der Rambower Seeensenke bei seiner sehr nassen, theilweise schwimmenden Beschaffenheit nur geringwerthige Wiesen trägt; dort wo der Kanal aus dem See heraustritt, geht er vollkommen in schwimmendes Bruchland über, das nicht ganz ohne Gefahr zu betreten ist. Um so werthvoller ist der Kalk als Meliorationsmittel; besonders für die schweren Lehmböden von Rambow, Pröttlin, Deibow und Milow kann seine Verwendung sehr empfohlen werden. Kine sachgemässe Ausnutzung hat er hier bisher nicht erfahren; die Bedeutung dieses alsSeemoor bezeichneten Gebildes als werth­voller Kalk scheint auch noch kaum erkannt zu sein. Im Gegentheil, Torf, kalkhaltiger Torf und Wiesenkalk sind früher, wie an den alten Torfstichen noch deutlich zu erkennen ist, gleichmässig als Torf verarbeitet werden, was natürlich ein baldiges Erliegen des ganzen Torfstichbetriebes zur Folge hatte. Eine Ausnutzung dieses mächtigen Lagers wäre sehr zu empfehlen, doch dürfte dieselbe in dem sehr nassen Gebiet, wo der Torf direkt aus dem Wasser geholt werden müsste, nicht unerheblichen Schwierigkeiten begegnen. Auch die Ausnutzung der kleineren Wiesenkalkvorkommen in den Deibower Wiesen würde lohnend sein. Doch darf hier besonders, wo der Kalk oft stark humus ist, nicht vergessen werden, dass der Kalk nicht sogleich, sondern erst nach genügend langer Lagerung verwendet werden darf, wenn er nicht durch Säure dem Boden mehr Schaden als Nutzen bringen soll.