Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 25 [Neue Nr. 3452] (1903) Seelow / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel, K. Keilhack, G. Müller, H. Schroeder und O. Tietze
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 13

hofes Gusow bekannt geworden. Die Bohrung wurde im Grunde eines 14,8 Meter tiefen Brunnens angesetzt, so daß Bohrproben erst von dieser Tiefe an vorliegen. Es wurden in dieser Bohrung von Dr. Tietze festgestellt:

Von 14,828,6 m Weißer mittelkörniger Sand.

28,630,0 Geschiebemergel mit eingelagerten Bänken kiesigen Sandes.

30,035,7 Grauer feiner Sand.

35,743,0 Weißlich grauer Geschiebemergel.

43,060,0 Weißlich grauer, feiner Sand mit vielen Braunkohlenstückchen.

60,061,6 Grauer mittel- bis grobkörniger Sand.

61,664,94,, Graubrauner toniger Geschiebumergel.

Alle Bildungen sind kalkhaltig.

Auch die tiefsten Schichten einer auf Bahnhof Werbig niedergebrachten Bohrung gehören vielleicht schon dem älteren Diluvium an, doch können sie ebenso gut jungglaziale fluviatile Ablagerungen darstellen. Dort wurde gefunden:

Von 09 m Schlickhaltige Bildungen. 9925, Feiner Sand. 25-31,5m Grober Kies.

Die Lagerungsverhältnisse dieser verschiedenartigen Bil­dungen sind im allgemeinen derart, daß der ältere Geschiebemergel das tiefste überhaupt auftretende Niveau einnimmt, und daß sich die Sande, Kiese und Tone zwischen ihm und dem in großen Decken die Hochfläche überkleidenden jüngeren Geschiebemergel einschieben.

Der ältere Geschiebemergel(dm) findet sich an drei ver­schiedenen Punkten, nämlich 1. am Südrande des Blattes, östlich von Bahnhof Dolgelin, 2. zwischen Bahnhof Seelow und dem Dorfe Werbig, und 3. in einer inselartig die Sande der obersten Talstufe durchragenden Fläche, westlich von Bahnhof Gusow. Das eigentümliche Auftreten des Geschiebemergels in zwei, 5 Kilometer voneinander entfernten Gebieten des Talrandes läßt darauf schließen, daß seine Oberfläche innerhalb des Blattes Seelow eine flache Mulde bildet, deren tiefster Teil in der Gegend