Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 21
Geschiebemergel in einem künstlichen Aufschlusse von großem Umfange ein 10—15 Meter mächtiges Lager von geschichteten Sanden, feinen Kiesen und grobsteinigen Kiesen, die so innig miteinander verknüpft sind, daß für die technische Verwertung des Materiales‘ eine Sonderung durch Sieben notwendig ist. Dieser Kies enthält in seinen Massen eingeschlossen zahlreiche Gerölle eines eigentümlich grünlichen, sehr tonigen Geschiebemergels, desselben, der in zwei Partien innerhalb der Gruben aus der Tiefe emporragend ansteht, und zwar besitzen diese Gerölle meist ellipsoidische Form, haben einen Durchmesser bis zu 1 Meter, und sinken herunter bis zu ganz kleinen Kügelchen. Ihre Oberfläche ist dicht gespickt mit großen und kleinen Steinchen des Kieses. Diese Gerölle stellen offenbar losgelöste Teile einer in Unterwaschung befindlichen Geschiebemergelbank dar, welche durch eine starke Strömung eine Abrollung zu ihrer heutigen Form erfahren haben. Vielleicht darf man auch an die Brandungswirkung eines hier ehemals vorhandenen Binnensees denken. Es steht diese Kiesablagerung offenbar in Bezug auf ihre Entstehung und vielleicht auch in Bezug auf die heutige Verbreitung in Zusammenhang mit den auf dem Nachbarblatt Groß-Rade in ungefähr 1'/; Kilometer Entfernung vorhandenen ausgedehnten, aber heute verlassenen Gruben, in welchen in bedeutend höherer Lage über dem Meeresspiegel der gleiche Kies unter einer mächtigen Geschiebemergelbank herausgewonnen wurde. Der Göritzer Kies ist außerordentlich reich an kopfgroßen, zum Teil aber auch noch bedeutend größeren Geschieben, größere Kalksteingeschiebe sind darunter gerade nicht häufig. Dagegen finden sich lose Versteinerungen, die aus Kalksteinen herrühren, innerhalb des Kieses in großen Mengen. Muscheln und Schnecken aus dem Tertiär, Belemniten und Seeigel aus der Kreide, Korallen und Schwämme aus dem Silur sind häufige Funde in diesen Schichten. Diese Kieslager werden technisch verwertet als Eisenbahn-Beschotterungsmaterial,
Eine ähnliche Verbreitung wie der Geschiebemergel besitzen in den Talgehängen die grob- und mittelkörnigen Sande. Sie liegen, wie die Karte deutlich erkennen läßt, teils unter dem älteren Geschiebemergel(48), teils zwischen ihm und dem j Jüngeren(ds),