44 Bodenbeschaffenheit.
ihrer Eindeichung abgelagerten Flußsande, ist in seinem Werte abhängig von der Zeit, welche seit seiner Ablagerung verstrichen ist. Während die vor der Eindeichung des Stromes erzeugten Sandablagerungen(zum Beispiel westlich von Klessin) inmitten der Schlickflächen eine gewisse Humifizierung erfahren haben, auch durch Einlagerung von kleinen Tonschmitzchen, die beim Pflügen mit dem Sande vermischt werden und denselben bündiger machen, eine erhebliche Verbesserung erfahren, liegt die Sache wesentlich anders bei denjenigen Sanden, welche bei Deichbrüchen über die fruchtbaren Schlickflächen ausgebreitet werden.
Hier hängt alles davon ab, ob die Übersandung eine geringe ist und nur wenige Dezimeter beträgt, so daß die Pflanzen zwar in dem Sande wurzeln, ihre Nahrung aber aus dem darunterliegenden, nährstoffreichen Schlick beziehen können, oder ob die Mächtigkeit des Sandes bedeutend ist, 1—2 Meter und mehr beträgt, so daß der sonst so günstige Umstand der Unterlagerung durch Schlick bedeutungslos wird. Ebenso besteht eine große Verschiedenheit darin, ob diese Sande erst eine Reihe von Jahrzehnten an ihrer Stelle liegen, oder ob sie schon seit Jahrhunderten‘den Einwirkungen der Verwitterung und der Kultur unterworfen sind. Im ersteren Falle ist der gänzlich rohe, unverwitterte, quarzreiche Sand wenig geeignet für den Ackerboden und wird besser zu Weidenkulturen benutzt oder mit Kiefern angeschont. Im letzteren Falle aber können infolge der Humifizierung und Verwitterung auch anspruchsvollere Gewächse auf ihm gedeihen. Immer aber sind diese Sandböden gegenüber den benachbarten Schlickböden so minderwertig, daß die Besitzer in vielen Fällen die große Mühe nicht gescheut haben, durch Rigolen eine Umkehrung des Bodens zu bewirken, den Ton aus dem Untergrunde nach oben und den Sand..von der Oberfläche nach unten zu befördern, und man kann oftmals an der rechtwinkeligen Begrenzung von Tonflächen inmitten der Sandgebiete erkennen, daß hier ein tieferer Eingriff des Menschen stattgefunden hat. Wo es möglich war, solche Flächen mit Sicherheit zu erkennen, sind dieselben in der Karte durch schräge, doppelte Reißung zum Ausdrucke gebracht.
Zwischen Strom und Deich sind die Flußsande allermeist