Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 32 [Neue Nr. 3553] (1903) Lebus / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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46 7 Bodenbeschaffenheit.

der Karte auf gelbem Grunde eine ockergelbe, schräge, weite Reißung und zeigen damit an, daß unter ihnen in weniger als 2 Meter Tiefe, an den meisten Stellen schon in*/, bis 1!/2 Meter, der Lehm folgt. Diese Lehmunterlage hat in doppelter Be­ziehung eine günstige Einwirkung, indem sie einmal das rasche Versinken der atmosphärischen Wasser in die Tiefe verhindert und dadurch den Boden auch im Sommer frischer erhält, und andererseits einer Menge von Pflanzen ermöglicht, mit ihren Wurzeln bis in den nährstoffreichen Untergrund einzudringen und demselben das Erforderliche zu entnehmen. Wie vortreff­lich die Bevölkerung diesen Unterschied erkannt hat, geht daraus hervor, daß diese Flächen fast ganz dem Ackerbau dienstbar gemacht sind.

Diejenigen Flächen, in welchen diese Unterlagerung in weniger als 2 Meter Tiefe konstatiert werden konnte, sind durch weite Schrägreißung von solchen Flächen unterschieden, in denen die Sandmächtigkeit 2 Meter überschreitet. Während auf der Lebuser Hochfläche nur wenige Sandgebiete diese Mächtig­keit zeigen, tun sie dies auf dem Sternberger Plateau in größerer Ausdehnung in den endmoränenartigen Gebieten in der Südost­ecke des Blattes. Da in den genannten Flächen neben den ungünstigen Wasserverhältnissen auch noch schwierige Terrain­verhältnisse sich einstellen in Gestalt von Rücken, Kuppen und Einsenkungen, die für. die Ackerbestellung große Schwierigkeiten bieten, so ist in durchaus zweckmäßiger Weise der größte Teil dieser mächtigen Sandmassen bewaldet und trägt einen Teil der Frankfurter Stadtforst und kleine Bauernheiden.

Der von den älteren diluvialen Sanden der Hochfläche erzeugte Boden ist auf die Ränder des Odertales und einiger kleiner Nebentäler beschränkt. Damit ist schon angedeutet, daß diese Flächen im allgemeinen für die landwirtschaftliche Nutzung eine ungünstige Lage insofern besitzen, als die starke Neigung ihrer Flächen ihre Beackerung sehr erschwert. Wenn trotzdem diese Sandflächen fast überall in Ackerkultur genommen sind, so liegt das daran, daß in den Sanden eine Menge von feinkörnigen Einlagerungen sich finden, daß dünne Bänkchen von Mergelsand sich einstellen und daß außerdem aus den