Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 26 [Neue Nr. 3453] (1903) Küstrin / geognostisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack, O. v. Linstow, O. Tietze und Th. Woelfer
Entstehung
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14 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Ablagerungen älterer Eiszeiten und glaziale Zwischen­schichten.

Der Geschiebemergel(m) tritt als schmales Band an dem Steilrand der Sternberger Hochfläche in ungefähr 4050 Meter Meereshöhe auf. Seine Mächtigkeit erreicht dort selten mehr als 4 Meter. Sande unterlagern und bedecken ihn, so daß seine Abgrenzung gegen die Bildung des oberen Geschiebemergels leicht durchzuführen war. Er bildet ferner den Kern der Nord­spitze des Reitweiner Spornes, in welchem er bis zu 70 Meter Höhe hinaufreicht und bis zu der ihn umziehenden Talsand­terrasse hinabsteigt, so daß er hier mindestens 4050 Meter Mächtigkeit erlangt. Der Geschiebemergel ist ein ungeschichtetes Gebilde, das aus großen und kleinen Steinen, Kies, Sand und Ton in innigster Vermengung zusammengesetzt ist. Charakte­ristisch für ihn ist ein Kalkgehalt von 812 Prozent. Dieser Kalkgehalt fand sich ursprünglich in der ganzen Masse des Gesteins, ist aber heute meist erst in einiger Tiefe zu beob­achten. Wo der Mergel nämlich in natürlicher Lagerung die Oberfläche bedeckt, ist der Kalkgehalt bis zu wechselnder"Tiefe ausgelaugt und der Geschiebemergel dadurch in Geschiebelehm umgewandelt worden. Diese und andere Lagerungsvorgänge sind im bodenkundlichen Teile dieser Erläuterung ausführlicher beschrieben.

Der Sand findet sich am Gehänge der Sternberger Hoch­fläche in zwei durch Geschiebemergel getrennten Bänken, von denen. die obere mit ds, die untere mit ds bezeichnet ist. Er ist meist von mittlerem Korn, besteht zu 8090 Prozent aus Quarz und enthält etwa 1015 Prozent andere Mineralien, unter denen der Feldspat weitaus überwiegt. Neben ihm finden sich untergeordnet noch Augit, Hornblende, Granat, Magnet­und Titaneisen, Glimmer und kohlensaurer Kalk. Der letztere ist aber infolge seiner verhältnismäßig leichten Löslichkeit in Wasser gewöhnlich bis auf mehrere Meter Tiefe ausgelaugt. Die obere Bank des Sandes(ds) besteht auf unserem Blatte durchschnittlich aus etwas gröberem Material, ihre Mächtigkeit erreicht aber selten mehr als zwei Meter; die aus durchweg