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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 17
Das Alluvium.
Unter Alluvialbildungen verstehen wir diejenigen, deren Ablagerung‘ beziehungsweise Weiterbildung noch heute vor sich geht, oder, wie die Schlickbildung im Odertal, noch heute vor sich gehen könnte, wenn nicht durch menschliche Eingriffe, in diesem Falle durch das Eindeichen, den Hochfluten der Zutritt zu den betreffenden Gebieten abgesperrt würde. Wir unterscheiden auf unserm Blatte folgende alluvialen Bildungen:
2. Sandige: Flußsand(as).
3. Humose: Torf(at).
4. Gemischte: Abrutsch- und Abschlämmassen(«).
Die bedeutungsvollste Rolle unter den Alluvialbildungen spielt auf unserm Blatte der Schlick(ast). Er kam in folgender Weise zum Absatz: Bei Hochwasser trat früher der Fluß aus seinem Bett und überflutete das Tal in seiner ganzen Breite. Durch diese ungeheuere Ausbreitung wurde eine außerordentliche Verlangsamung der Bewegung des Wassers herbeigeführt, sodaß die im Strom mitgeführte Flußtrübe Zeit fand, sich abzusetzen. Dieser Vorgang wiederholte sich Jahr um Jahr, oft mehrere Male in demselben Jahre und fand erst ein Ende, als durch die fortschreitende KEindeichung‘ des Stroms auch den Hochfluten engbegrenzte Bahnen gewiesen wurden. Dieser Schlamm ablagernden Tätigkeit der Überschwemmungen unserer Hauptströme ist die Fruchtbarkeit der ihre Ufer begleitenden großen Alluvialniederungen, also auch des Oderbruches selbst zu verdanken. Der Schlick ist in Bezug auf seine petrographische Zusammensetzung gewissen Schwankungen unterworfen. Es hängt dies damit zusammen, daß je nach den sich ändernden Strömungsverhältnissen der Fluß bald feinere, bald gröbere Materialien zum Absatz brachte. In den Buchten, wo die Hochfluten fast ein stehendes Gewässer bildeten, konnte die feinste Trübe abgelagert werden und es entstand dort die fetteste Modifikation des Oderschlicks. In grösserer Nähe der Stromrinne oder auf den zahlreichen Linien, auf denen die Wasser mit etwas grösserer Geschwindigkeit sich bewegten, wurde die feinste Trübe schwebend erhalten und
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