Bodenbeschaffenheit. 25
einem bestimmten Grade löslich ist. Durch diesen Prozeß wird von oben nach unten millimeterweise der kohlensaure Kalk beseitigt, gleichgültig, ob derselbe in Form von feinstem Kalkstaub, oder von kleinen und größeren Kalksteinen im Boden vorhanden. ist. Gleichzeitig mit der Entfernung des Kalkes tritt eine dunklere Färbung des Bodens ein, die offenbar auf einer durch die Wegführung des kohlensauren Kalkes beruhenden relativen Anreicherung des Bodens an Eisenhydratverbindungen beruht. So entsteht aus dem gelben Mergel ein dunkelbrauner kalkfreier Lehm. Der gelöste Kalk geht mit dem Wasser in die Tiefe und wandert mit dem Grundwasser so lange, bis er wieder an die Oberfläche kommt und dort entweder als Wiesenkalk oder Kalktuff ausgeschieden, oder in Lösung mit den Flüssen dem Meere zugeführt wird. Der Entkalkungsvorgang greift nicht so weit in die Tiefe wie die Oxydation; auf unserm Blatt hat er beim Oberen Geschiebemergel seine Wirkung erst bis in ungefähr 1!/2 Meter Tiefe geltend gemacht.
Der wichtigste Umwandlungsvorgang ist nun der dritte, derjenige, durch welchen der zähe Lehm in lockeren, lehmigen bis schwachlehmigen Sand verwandelt wird. Erst dadurch entsteht die eigentliche Ackerkrume, und es muß teils chemische, teils mechanische Einwirkung zusammenkommen, um diese Umwandlung herbeizuführen. Eine Auflockerung des Bodens wird hervorgerufen zunächst durch die mechanische Tätigkeit der Pflanzenwurzeln und der Tierwelt, indem die zahllosen Erdbewohner, von Mäusen und Maulwürfen an bis zu den ungezählten Scharen der in der Erde hausenden Insekten und ihrer Larven ununterbrochen den Boden durchwühlen und dadurch auflockern. Auch das winterliche Gefrieren des im Boden enthaltenen Wassers übt eine Sprengwirkung aus und trägt zur Auflockerung des Lehmes bei. Um aber aus dem Lehme den lockeren, leicht bearbeitbaren lehmigen Sand zu erzeugen, ist vor allen Dingen eine bedeutende Anreicherung der Sande und eine Entfernung der die Lockerung verhindernden tonigen Teile notwendig. An diesem Werke wirken Wind und Wasser in gleicher Weise, da sich die leichtern tonigen Teile schneller wegführen lassen, als die gröberen Sandpartikel. Um aber eine Schicht lehmigen Sandes