Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 26 [Neue Nr. 3453] (1903) Küstrin / geognostisch und agronomisch bearb. durch K. Keilhack, O. v. Linstow, O. Tietze und Th. Woelfer
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit. 27

für den überaus schnellen Wechsel im Werte und in der Er­tragsfähigkeit des Bodens ist die große Verschiedenheit in der Humifizierung desselben. Besonders wenn der Acker frisch ge­pflügt ist, kann man gut sehen, wie allenthalben und zwar auf­fallenderweise unabhängig von der Oberflächengestalt, größere und kleinere Flächen von wenigen Metern Durchmesser an durch ihre dunkle Farbe den höheren Humusgehalt bekunden, während andere Flächen sehr humusarm sind. Außer diesen beiden in der Zusammensetzung des Bodens begründeten Ursachen wird Wert und Ertrag desselben noch durch die verschiedene Lage an den Gehängen beeinflußt, da ja bekanntlich nach N. gelegene Lehnen sich unvorteilhaft von den wärmeren Süd­gehängen unterscheiden.,

So groß die Unterschiede in der Ackerkrume sind, so gering­fügig sind dagegen diejenigen des Untergrundes, des Geschiebe­lehmes selbst. Da demselben der kohlensaure Kalk gänzlich fehlt, die tonigen Teile des Geschiebelehmes nach überall gemachten Erfahrungen im wesentlichen allenthalben. dieselbe chemische Zusammensetzung besitzen, und der Gehalt an gröberen Be­standteilen nur physikalisch wirksam ist, so beruhen die einzigen in agronomischer Beziehung in Betracht kommenden Ver­schiedenheiten des Geschiebelehms auf der schwankenden Menge des Sandgehaltes. Indessen wird derselbe selten so groß, daß er

die Schwerdurchlässigkeit des Geschiebelehms aufhöbe.

Der Sandboden.

Sehr mannigfaltig ist die Entstehung der verschiedenen Arten des Sandbodens, und infolge der außerordentlichen Verschieden­heiten in der mechanischen und chemischen Zusammensetzung

der verschiedenaltrigen Sande zeigen auch die aus ihnen hervor­gegangenen. Sandböden die größten Verschiedenheiten in Bezug auf ihren landwirtschaftlichen Wert. Der Sandboden, welcher erzeugt wird durch die von der Oder vor und nach der KEin­deichung abgelagerten Flußsande, ist in seinem Werte abhängig von. der Zeit, welche seit seiner Ablagerung verstrichen ist. Während die vor der Eindeichung des Stromes erzeugten. Sand­ablagerungen, z. B. nördlich Göritz eine gewisse Humifizierung