28 Bodenbeschaffenheit.
erfahren haben, auch durch Einlagerung von Tonstreifen, die beim Pflügen mit dem Sande vermischt werden und denselben bindiger machen, eine erhebliche Verbesserung erfahren, liegt die Sache wesentlich anders bei Sanden , die erst neuerdings bei Deichbrüchen über die Schlickflächen ausgebreitet worden sind. Hier hängt alles davon ab, ob die Übersandung eine geringe ist, so daß die Pflanzen zwar in dem Sande wurzeln, ihre Nahrung aber aus dem darunterliegenden, nährstoffreichen Schliek beziehen können, oder ob die Mächtigkeit des Sandes bedeutend ist, 1 bis 2 Meter und mehr beträgt, so daß der sonst so günstige Umstand der Unterlagerung durch Schlick bedeutungslos wird. Ebenso besteht eine große Verschiedenheit darin, ob diese Sande erst eine Reihe von Jahrzehnten an ihrer Stelle liegen, oder ob sie schon seit Jahrhunderten den Einwirkungen der Verwitterung und der Kultur unterworfen sind. In ersterem Falle ist der gänzlich rohe, unverwitterte, quarzreiche Sand wenig für den Ackerbau geeignet und wird besser vielleicht zu Weidenkulturen verwendet. In letzterem Falle aber können infolge der Humifizierung und Verwitterung auch anspruchsvollere Gewächse auf ihm gedeihen. Immer aber sind diese Sandböden gegenüber den benachbarten Schlickböden so minderwertig, daß die Besitzer, wie schon früher erwähnt, in vielen Fällen die großen Kosten nicht gescheut haben, durch Rigolen eine Umkehrung des Bodens zu bewirken, den Ton aus dem Untergrund nach oben und den Sand von der Oberfläche nach unten zu befördern, und man kann oftmals an der rechtwinkligen Begrenzung von Tonflächen inmitten der Sandgebiete erkennen, daß hier ein Eingriff des Menschen stattgefunden hat.. Für die nördlich und südlich der Warthe liegenden Sandflächen gilt dasselbe wie für den dort anstehenden Schlickboden. Ihre tiefe Lage und die Jährliche Überschwemmung gestatten nur eine Verwendung als Wiesenland.
Wesentlich günstiger sind im allgemeinen die agronomischen Verhältnisse derjenigen Sandböden, welche von Talsand gebildet werden. Die das Sternberger Plateau umsäumende Talsandfläche liefert infolge günstiger Grundwasserverhältnisse und leidlicher Humifizierung der obersten Schicht einen ganz guten Ackerboden.