Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 48 [Neue Nr. 2745] (1906) Lychen / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch L. Schulte 1899 und 1903
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 21

Der Torf(at) ist durch Zersetzung von Pflanzenstoffen in Wasser oder genügend feuchter Luft entstanden und findet sich demgemäß, zum Teil in bedeutender Mächtigkeit, in fast allen vom Wasser verlassenen Einsenkungen und an den Rändern der meisten Gewässer vor. Vielfach überlagert cr in weniger als zwei Meter Mächtigkeit anderc Bildungen, den Geschiebe­

t t mergel P m) den Alluvialsand( den. Wiesenkalk() Er öm s K

ist auf Blatt Lychen und Ahrensberg weitverbreitet.

Die Moorerde(ah) besteht aus einem Gemenge von Humus und Sand(sandiger Humus, SH), wobei der Humusgehalt über­wiegt. Sie kommt nur als meist geringe Decke über andern Bodenarten in ähnlicher Weise, wie der Torf, vor, jedoch weit

. h\ h seltner(Moorerde über Geschiebemergel, en über Sand, sl

Der Wiesenkalk(ak) ist ein durch Organismen gebildeter kohlensaurer Kalk, zuweilen mit Sandbeimengungen, von grauer Farbe bei Humusgehalt, von weißer beim Fehlen desselben.

Er kommt, stets unter Torfbedeckung@& in einigen Vertiefungen

vor(am Ufer des Nesselpfuhl, des großen Lychen -Sees, des Thymen-Sees usw.) und weist zum Teil Lager von bedeutender Mächtigkeit auf.\.

Da die ihn überlagernde Humusschicht meistens wenig mächtig ist, so lohnt sich stellenweise die Gewinnung des Wiesenkalkes zu Meliorationszwecken. Zu diesem Zwecke muß er allerdings zur Entfernung der schädlichen Beimengungen von Humussäure gebrannt oder, in kleine Haufen geschichtet, der Verwitterung ausgesetzt werden. Die Wiesenkalklager am Westrande des Thymen-Sees werden zur Herstellung von Düngemitteln ausgebeutet, wozu die Möglichkeit der Fort­schaffung zur Havel auf dem Wasserwege besonders günstig ist.

Auch zu Bauzwecken ließe sich der Wiesenkalk technisch verwerten.

. Der Flugsand(D) besteht aus den durch Wind bewegten feineren Bestandteilen der an der Oberfläche liegenden Sande; demgemäß fehlen alle gröberen Beimengungen. Die örtliche