24 Bodenbeschaffenheit.
lehmiger Sand zurückbleibt. Diese Vorgänge gehen in sehr verschiedenartiger Ausdehnung nach der Tiefe zu vor sich; der lehmige bezw. schwach lehmige Sand kann eine Mächtigkeit von wenigen Dezimetern bis über 1 m, ja bisweilen noch mehr besitzen; darunter folgt dann der Lehm, ebenfalls bis zu wechselnder Tiefe, auf diesen der unverwitterte Mergel. Diese dem normalen Vorgange entsprechende Bodenfolge
LS bezw. LS über SL über
SM
ist am häufigsten in möglichst geneigten, ebenen Flächen zu erwarten; in hügeligem Gelände dagegen, in dem die lockeren Bodenbildungen durch äußere Einflüsse von höher gelegenen Stellen nach der Tiefe entführt werden können, tritt nicht selten der Lehm, bisweilen sogar der Mergel direkt an die Oberfläche.;
Der lehmige Boden ist trotz seines geringen Tongehaltes (2—4 pCt.) für den Ackerbau der lohnendste, gänz abgesehen davon, daß er der Bearbeitung durch den Pflug. keine großen Schwierigkeiten bereitet; denn er enthält Kali, Phosphorsäure und Eisenoxyd als wichtige Pflanzennährstoffe, besitzt eine gewisse Bindigkeit und behält auch bei anhaltender Trockenheit wegen seines schwer durchlässigen Untergrundes ein stetes Maß von Feuchtigkeit. Noch günstiger gestaltet sich seine Ertragsfähigkeit, wenn der infolge der Verwitterung entschwundene, für den Pflanzenwuchs überaus wichtige kohlensaure Kalk durch künstliche Zufuhr(Mergelung) wieder ersetzt ‚wird.
Der dazu nötige Mergel kann mit Vorteil solchen Stellen entnommen. werden, die, bequem gelegen, anstehenden unverwitterten Geschiebemergel aufweisen oder an denen die Aufschließung dieser Bodenart ohne Schwierigkeit zu ermöglichen ist. Eine Mergelung reicht dann‘ für eine Reihe von Jahren aus und verbessert außerdem den Boden durch Verleihung einer größeren Bündigkeit und Aufnahmefähigkeit für Dungstoffe.;