Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 48 [Neue Nr. 2745] (1906) Lychen / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch L. Schulte 1899 und 1903
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Bodenbeschaffenheit. 25

Schwerer Lehmboden wird am vorteilhaftesten durch Aetz­ kalk oder gut durchwinterten Wiesenkalk aufgebessert.

In allen Fällen gehört zur Erzielung guter Erträge reichliche Zufuhr von Dungstoffen. Mangelt es an natürlichem Dünger, so ist bei schwerem Boden die Anwendung von Superphosphat, bei leichtem von Thomasmehl empfehlenswert; bei diesem ist auch Jauche mit Vorteil anzuwenden. In manchen Fällen lohnt sich Überfahren mit Torf, dessen nicht unbeträchtlicher Stick­stoffgehalt dem Boden zugute kommt und der zur Lockerung des Bodens beiträgt. Von Bedeutung ist ferner die richtige Auswahl der Frucht; bei der meist großen Verschiedenartigkeit der Verwitterungsrinde des Geschiebemergels ist eine gleich­mäßige Bewirtschaftung in großen Flächen selten angebracht, und bei Bestellung mit derselben, einen bestimmten Boden beanspruchenden Frucht sind Stellen, die versagen, nicht zu vermeiden.

Auch eine sorgfältig durchgeführte Drainage ist für den Lehmboden von Wichtigkeit, um ein Übermaß von Feuchtigkeit in nasser Jahreszeit zu verhindern und die dem Lehmboden bisweilen eingelagerten wasserführenden sandigen Schichten zu entwässern.

Der Lehmboden eignet sich für alle Feldfüchte, und so sind denn die Geschiebemergelflächen stets die fruchtbarsten_ und am lebhaftesten vom Ackerbau in Anspruch genommen. Neben Roggen, der Hauptfeldfrucht, liefern hier Gerste, Hafer, Weizen, Erbsen gute Erträge, desgleichen gedeihen Klee und andere Futterarten. Im westlichen Teile des Blattes nord­westlich von Dabelow ist eine größere Fläche des Lehmbodens auch mit Wald bestanden. Hier gedeiht namentlich die Buche gut und bildet prächtige, durch kräftigen Wuchs sich aus­zeichnende Bestände; auch die Eiche trifft man hier nicht selten an; Unterholz und Gestrüpp, Farnkräuter und manche andere Pflanzen sind üppig entwickelt.

Auch für technische Zwecke findet der Lehmboden vielfach Verwertung. Der Lehm wird zur Ziegelfabrikation gewonnen (Ziegelei Rutenberg); das zum Teil reiche Gesteinsmaterial dient zum Straßen- und Häuserbau. Dagegen hat die Ver­

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