Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 60 [Neue Nr. 2945] (1906) Dannenwalde / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Schulte 1899, 1900 und 1903
Entstehung
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Il. Bodenbeschaffenheit.

Auf dem Blatte Dannenwalde kommen folgende Haupt­bodengattungen vor: Lehmboden, Tonboden, Sandboden und Humusboden.

Der Lehm- und lehmige Boden ist als die für den Ackerbau wichtigste Bodenart auf Blatt Dannenwalde anzusehen. Er gehört ausschließlich dem Oberen Diluvioam an und ist in allen den Flächen entwickelt, die

das Zeichen öm führen.

Er stellt die Verwitterungsrinde des Oberen Geschiebe­mergels dar. Bei dem recht verwickelten Umwandlungsvorgange, dem der Geschiebemergel unterworfen ist, sind Einwirkungen - der Witterung, der Pflanzenwuchs, schließlich auch der Mensch beteiligt. Zunächst findet eine Oxydation statt, indem die Eisenoxydulverbindungen in ‚Eisenhydroxyd umgewandelt werden. Äußerlich ist die Umwandlung daran erkennbar, daß an Stelle der grauen oder graublauen Farbe, wie sie der Geschiebemergel im unverwitterten Zustande zeigt, eine gelblich­oder rötliehbraune tritt. Außerdem nimmt durch die auflösende Kraft des auf die Oberfläche einwirkenden, mit geringen Mengen Kohlensäure beladenen Wassers der Gehalt des Bodens an kohlensaurem Kalk und kohlensaurer Magnesia fast bis zum Ver­schwinden ab; so entsteht der Lehm. Auf diesen wirken wiederum atmosphärische Einflüsse(Regen, Schmelzwasser, Wind) und chemische Vorgänge zerstörend ein; der Boden wird oberflächlich gelockert und verliert in mehr oder minder